Kolumne Straßenkampf Leuchten wie Weihnachtsdeko

Es geht doch nichts über gute Ratschläge über das richitge Verhalten im Straßenverkehr. Besonders über solche, die aus berufenem Autofahrermund kommen.

Strsßenkamp Radeln im Herbst und Winter
Foto: dpa-tmn/Tobias Hase

Mittelstarker Nebel, Außentemperaturen kurz über dem Gefrierpunkt und leicht rutschige Straßenverhältnisse. Typisch Trierer Wetter halt. Davon ist im Bäckerladen im Trierer Süden jedoch nichts zu spüren. Im Gegenteil. Da ist es mehr als nur angenehm warm. Gleichwohl ist die Antwort „Besseres Wetter“ auf die Frage der Bäckereifachverkäuferin, was man noch wünsche, durchaus legitim. Die Antwort eine Mitkundin „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ ist so wahr wie deplatziert. Vor allem deshalb, weil die ratgebende Dame mit der Brötchentüte in der Hand sich nicht wagemutig auf dem Rad in die Kälte wagt. Nein, sie steigt in ihr warmes Auto und fährt davon. Da lässt sich auch nasskaltes Trierer Nebelwetter ohne Probleme im T-Shirt ertragen.

Spätestens seit dem Ende der Herbstferien haben viele Schüler und auch zur Arbeit radelnde Arbeitnehmer feststellen müssen, dass es Morgens später hell wird und die Temperaturen alles andere als spätsommerlich sind. Und während am Sonntag die Uhren zurückgestellt werden, werden viele Freizeitradler in diesen Tagen ihre Räder für Monate abstellen, da sie oft nur teure Freizeitgeräte sind. Die anderen kramen nun die Wintersachen hervor und kontrollieren die Beleuchtung. Doch das reicht nicht aus, um sicher auf zwei Rädern durch die kommenden Monate zu kommen. Denn schon bei Tageslicht kann es an verschiedenen Stellen in Trier geschehen, dass andere Verkehrsteilnehmer Radfahrer aus Versehen übersehen. Dass inzwischen inner­orts ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Autos und Radfahrern gilt, wird oft ignoriert und wohl nie kontrolliert.

Deshalb gilt gerade in engen Straßen und bei Überlandfahrten, dass Radler wie wandelnde Weihnachtsdekoration blinken und leuchten sollten. Reflektoren, helles Licht und helle Kleidung. Dann klappt es auch eher mit dem gesunden Ankommen am Zielort. Und wenn man dann noch die richtige Kleidung hat, dann kann einem der typische Trierer Nebel nichts anhaben. Auch dann, wenn man nicht mit dem Auto unterwegs ist. Harald Jansen

Hier verarbeiten wir alle Alltagsepisoden aus dem Straßenverkehr. Wer selbst Anekdoten beisteuern möchte, schickt sie bitte an trier@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort