Studenten-Buden in der Gneisenau-Kaserne

Der obere Block der ehemaligen Gneisenau-Kaserne (Trier-West) soll zu einem Übergangs-Wohnheim für Studenten werden. Beim Neujahrsempfang des Studierendenwerks Trier kündigte Geschäftsführer Wagner außerdem eine Semesterbeitrags-Erhöhung an.

 Ruine mit Perspektive: In diesem oberen Block der um 1900 erbauten Gneisenau-Kaserne (Gneisenaustraße) soll ein Übergangs-Wohnheim für Studenten entstehen. TV-Foto: Roland Morgen

Ruine mit Perspektive: In diesem oberen Block der um 1900 erbauten Gneisenau-Kaserne (Gneisenaustraße) soll ein Übergangs-Wohnheim für Studenten entstehen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die gute Nachricht hob sich Geschäftsführer Andreas Wagner bis zum Schluss seiner Rede beim Neujahrsempfang des Studierendenwerks Trier (SWT) am Dienstagabend in der Geo-Mensa auf: "Unsere Gespräche mit der Stadt über die Integration einer studentischen Wohnanlage im Bereich der ehemaligen Gneisenau-Kaserne haben ein großes Verwirklichungs-Potenzial", verkündete der 41-Jährige.

Gratis-Trinkwasser in der Mensa Tarforst

 Wohnraumvermittlung an der Uni: Das Studierendenwerk hilft. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Wohnraumvermittlung an der Uni: Das Studierendenwerk hilft. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer



Das Gebäude soll generalsaniert und umgebaut werden und als Interims-Wohnheim dienen. Die 55 Wohnungen könnten "den alljährlichen Flaschenhals bei der studentischen Wohnungssuche deutlich weiten".

Bürgermeister Georg Bernarding (54), zugleich Vizevorsitzender im SWT-Verwaltungsrat, zeigt sich zuversichtlich, dass die zusätzlichen Studentenwohnungen schon zu Beginn des Wintersemesters 2010/11 zur Verfügung stehen könnten, und spricht von "einer tollen Sache für Trier-West". Denn auch die anderen beiden großen Blöcke der Gneisenau-Kaserne sollen nach jahrelangem Verfall runderneuert werden und künftig die Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit und der Stadt Trier (Arge) und das Haus des Jugendrechts beherbergen.

Rund 3,5 Millionen Euro dürfte laut Georg Bernarding das "neue" Studi-Wohnheim in alten Mauern kosten.

Wer welchen Anteil bezahlt und in welchem Umgang Fördergelder fließen könnten, steht noch nicht fest. Ebenfalls noch unklar ist, wie die erste Anhebung des Semesterbeitrags nach fünf Jahren wird; dass sie aber kommt, nannte SWT-Chef Wagner "unausweichlich". Die Entscheidung soll im März fallen. 2004 wurde der Semesterbeitrag von 43 auf 69 Euro angehoben. Eine derart exorbitante Steigerung ist diesmal nicht zu erwarten.

Zum Nulltarif bietet das SWT künftig Trinkwasserausschank in der Mensa Tarforst an - vorbei die Zeiten, in denen Studenten mit frisch in den Toiletten-Waschräumen gefüllten Wasserflaschen zum Essen gingen.

Für den kommenden Herbst kündigte Wagner "Carmina Burana"-Aufführungen des gemeinsamen Projektchores von Auguste-Viktoria- und Max-Planck-Gymnasium im Großraum FH-Mensa Schneidershof an. SWT-Verwaltungsrats-Chef Werner Lorig (65) lenkte in in seiner Ansprache den Blick auf ein - inzwischen abgehaktes - Streitthema: "Schön, dass "nach jahrelangem Treten und Ziehen über und unter der Tischplatte an der Semesterticket-Front nun endlich Friede zwischen Studierendenwerk und Uni- Asta herrscht." extra Das Studierendenwerk Trier (SWT) ist eine Anstalt des Öffentlichen Rechts und zuständig für die derzeit 20 528 Studierenden in Trier und am Umwelt-Campus Birkenfeld. Das SWT fördert sie "sozial, wirtschaftlich und kulturell" und bietet "Service rund ums Studium" (wie Vermittlungs- und Beratungsdienste). Der Rundum-Dienstleister unterhält und vermietet 1600 Wohnheim-Plätze und gab 2008 in seinen drei Mensen mehr als 911 000 Essen aus. Das SWT hat 170 Beschäftigte und finanziert sich durch Eigeneinnahmen, Sozialbeiträge der Studierenden (einschließlich Semesterticket) sowie Zuschüsse des Landes. (rm.)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort