Stühlerücken im Ratssaal

Der Trierer Stadtrat bot nach der Kommunalwahl 2009 ein ungewohntes Bild. Statt wie seit jeher gewohnt fünf Fraktionen tummelten sich zusätzlich Linkspartei und NPD im Ratssaal.

Diese beiden neu vertretenen Parteien von den Rändern des politischen Spektrums, miteinander in herzlicher Abneigung verbunden, platzierte die neue Sitzordnung ausgerechnet direkt nebeneinander.

Wobei die beiden inzwischen heillos zerstrittenen Linken Johannes Verbeek und Katrin Werner an Einzeltischen hintereinander sitzen und nicht nebeneinander - was sich im Nachhinein als böses Omen für die Qualität ihrer Zusammenarbeit deuten ließe. Die jüngsten Auflösungserscheinungen des Ampelbündnisses aus SPD, FDP und Grünen lassen in den nächsten Monaten weitere Bewegung erwarten. SPD-Rebell Peter Spang, bisher mitten im Pulk seiner Fraktionskollegen, wird sich nach seinem Austritt aus der Fraktion einen neuen Platz suchen oder zugewiesen bekommen. Dieser Umzug könnte ihn über kurz oder lang mit Johannes Verbeek zusammenführen, den die Linke aus der Partei geworfen hat. Beide bezeichnen ihren intensivierten Kontakt schon als "virtuelle Fraktion". Parallelen und Sympathien bestehen auch zwischen Spang und FDP-Abweichler Felix Brand. Der Liberale will sich am Stühlerücken allerdings (noch) nicht beteiligen. will/fan

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