Stunde der Stadtteile

RUWER. (dis) "Gut Ding will Weile haben." Mit diesen Worten eröffnete der Herausgeber der neuen Chronik von Ruwer und Eitelsbach, Matthias Kordel, die Feierstunde zur Vorstellung des neuen Werkes in der Schulturnhalle.

Es war ein "großer Bahnhof", den die Bevölkerung und auch die Ortsvereine ihrem Autor widmeten. In der Schulturnhalle war kein Sitzplatz mehr zu bekommen, so groß war das Interesse an der Veranstaltung. Sogar viele Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores mussten die Feierstunde mangels Plätzen im Stehen erleben.Nach einem kurzen Grußwort durch den Herausgeber selbst eröffnete der Männergesangverein "Moselland" 1882 die Feierstunde treffend mit dem Werk "Das ist der Tag des Herrn". Es war der Tag von Heimatforscher Matthias Kordel, der nun nach rund zehnjähriger Arbeit die neue Chronik der Stadtteile Ruwer und Eitelsbach präsentieren konnte. "Ruwer und Eitelsbach - Zwei Dörfer im Spiegel der Geschichte", hat Herausgeber Kordel sein neues Buch überschrieben. Der Chronist beschreibt auf 406 Seiten mit über 160 Abbildungen die Geschichte und Kultur des Trierer Landes. Oberbürgermeister Helmut Schröer bezeichnete die Buchvorstellung als ein wichtiges Ereignis, dies würde durch die große Teilnahme der Bevölkerung unterstrichen. "Ähnliches habe ich in anderen Stadtteilen erlebt," sagte er, "dies zeigt die Verbundenheit der Bewohner zu ihrem Stadtteil." Lobend ging das Stadtoberhaupt auf die geleistete Arbeit ein. Schröer: "Die Arbeit zeigt auf, dass Ruwer eine eigene Qualität und eine eigene Geschichte mit der erhaltenen Dorf- und Vereinsstruktur hat."Die Festansprache hielt Ministerpräsident a.D. Carl-Ludwig Wagner. Auch er sprach von einer wichtigen Stunde für die Stadtteile, in der es die geleistete Arbeit, das Können und die Energie von Kordel und seinen Mitautoren zu würdigen gelte. Wagner, der auch auf die Inhalte der einzelnen Kapitel einging: "Wir haben hier ein schönes Ergebnis vorliegen, in das neben der umfassenden Ortsgeschichte unseres Dorfes auch die Weltgeschichte eingebunden ist." So sei aus allen Epochen Lernenswertes über Ruwer und Eitelsbach im Buch enthalten.Ungezählte Stunden in Archiven verbracht

Das Buch ist seit dem 13. Oktober in allen Trierer Buchhandlungen erhältlich. Es kann auch direkt über den Verlag Kliomedia, Franz-Ludwig-Straße 21 in Trier bezogen werden (ISBN: 3-89890-069-X).Der 63-jährige "waschechte" Ruwerer Kordel, auch als Stadtführer und Münzsammler bekannt, hatte vor über zehn Jahren seine Ader als Schriftsteller entdeckt. Damals hatte eine Trierer Buchhändlerin ihn angeregt, eine Ortschronik zum Stadtteil zu schreiben. Kordel: "Schon immer in meinem Leben hatte ich mich für die Historie interessiert. Was lag da tatsächlich näher, als mich mit dem Verfassen einer Chronik zu beschäftigen."Für seinen neuesten Hit, die Dorfchronik von Ruwer-Eitelsbach, hat er in den vergangenen Jahren ungezählte Stunden in allen einschlägigen Archiven verbracht und mehrfach zum leihweisen Überlassen von Fotos aufgerufen.Der Musikverein beendete die Feierstunde mit einigen gekonnten Vorträgen.

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