DWD warnt vor Windböen Sturm in der Region: Ausgefallene Züge, umgekippte Bäume und blockierte Straßen
Update | Trier/HOchwald/Eifel · Schwere Böen haben am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag zu zahlreichen Einsätzen in der ganzen Region geführt. Ein Überblick.

Sturm in der Region: Umgestürzte Bäume und blockierte Straßen
Nachdem die zweite Front mit Dauerregen über Rheinland-Pfalz hinweg gezogen ist, kam mit einer Kaltfront ein starkes Sturmtief hinterher. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt aktuell vor Sturmböen von bis zu 80 km/h. Die Warnung ist bis Donnerstagabend um 19 Uhr aktiv.
Schwere Böen sorgten bereits am Mittwochnachmittag und -abend in der Eifel und dem Hochwald für zahlreiche Feuerwehr- und LBM-Einsätze sowie für den Ausfall von Zügen auf der Strecke Saarland – Trier.
Vegetation hat sich laut einer Sprecherin gegen 16.15 Uhr an mehreren Stellen in den Oberleitungen der Bahn zwischen Saarbrücken und Besseringen verfangen. Züge Richtung Saarburg/Trier/Koblenz fielen aus und kamen verspätet. Busse wurden eingesetzt. Gegen 20 Uhr wurde die Strecke wieder freigegeben.
Gegen 14 Uhr gab es einen umgestürzten Baum im Bereich Burg Neuerburg. Am Abend gab es um 18.40 Uhr einen umgestürzter Baum am Bahnhof Kyllburg. In beiden Fällen sägte die Feuerwehr die Bäume von den Straßen.
Das Katastrophenschutzzentrum Bitburg-Prüm informierte am Abend: „Der Deutsche Wetterdienst warnt unter anderem im Eifelkreis bis Donnerstagabend vor Sturmböen. Durch die teilweise aufgeweichten Böden in Verbindung mit dem Winddruck kann es zu weiteren umstürzenden Bäumen kommen, auch abbrechende Äste und lose Gegenstände können zu einer Gefahr werden. Meiden Sie deshalb Wälder und baumreiches Gelände.“
Nicht nur in der Eifel, auch Einsätze im Hochwald
Auch im Hochwald gab es mehrere Einsätze. So stürzte eine dicke Buche auf der B 268 bei Baldringen um. Der Landesbetrieb für Mobilität (LBM) mit der Straßenmeisterei Hermeskeil sorgte wieder für eine freie Strecke. Wolfgang Wahlen (LBM) sagte: „Hier muss nach dem Sturm auch der Forst wieder zum Einsatz kommen, es gibt mehrere gefährdete Bäume, welche umgesägt werden müssen.“ Auch auf dem Waldracher Berg Richtung Thomm stürzte ein Baum um.
Den größten Einsatz gab es am Abend gegen 18 Uhr auf der L 151 zwischen Reinsfeld und Farschweiler. Hier stürzte eine große Douglasie komplett über die Fahrbahn. Großes Glück für einen Linienbus, der kurz zuvor zum Stehen kam. Es gab keine Verletzten. Die Straßenmeisterei Hermeskeil und das Forstamt wurden konnten den Baum von der Fahrbahn entfernen.
Doch das Problem war nicht nur dieser umgestürzte Baum, welcher auch Schäden auf der Leitplanke anrichtete, sondern noch zwei weitere Bäume kurz davor waren umzufallen. Die Gefahr war hier zu groß, sodass die Strecke komplett gesperrt werden musste. Der Landesforst rückte mit schwerem Gerät an, um die Gefahr zu beseitigen. Die L 151 war für etwa drei Stunden voll gesperrt. An einer Seitenschutzplanke entstand eine Sachschaden von etwa 200 Euro.
Ebenfalls im Einsatz waren die Polizei Hermeskeil, die Feuerwehren aus Reinsfeld und Farschweiler und der LBM Hermeskeil.
In Bernkastel-Kues stürzt Baum an sonst belebter Straße um
In Bernkastel-Kues ist am Mittwochabend ebenfalls ein Baum wegen des Sturms umgestürzt. Eine große Linde fiel gegen 18.30 Uhr im Stadtteil Kues auf die Jugendheimstraße und den Bürgersteig. Glücklicherweise befanden sich keine Fußgänger und keine fahrenden Autos in der Nähe. Normalerweise herrscht in der Straße und auf dem Gehweg reger Betrieb.
Feuerwehrleute sicherten die Straße, zerlegten die Linde in Einzelteile und räumten diese zur Seite. Der Baum stand vor dem Eingang zum Jugendheim, einer Begegnungsstätte der katholischen Pfarrgemeinde St. Briktius Kues. Vor dem Gebäude und auf dem angrenzenden Parkplatz stehen noch weitere Linden. Pastor Georg Moritz, der schnell vor Ort war, kündigte umgehende Untersuchungen der Bäume an. Nach Angaben der Feuerwehr könnte die Wurzel der Linde faul gewesen sein. Der Baum war direkt am Boden abgeknickt.
Weitere Einsätze wegen umgestürzten Bäumen in der Nacht auf Donnerstag
Am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag sind weitere Bäume in der Region Trier umgestürzt und haben zu Behinderungen geführt. So stürzte laut der Stadt Trier auf der Bitburger Straße in Trier und auf der A602 ein Baum um. Beide wurden schnellstmöglich beseitigt. Weiterhin stürzte ein Baum auf der B 418 zwischen Metzdorf und Ralingen und auf der L 151 zwischen Weiskirchen und Waldweiler um.
Die wohl größten Behinderungen, auch im Berufsverkehr, gab es auf der B 407 zwischen Zerf und Greimerath. Gegen 4 Uhr stürzten hier zwei mächtige Eichen komplett auf die Fahrbahn. Diese wurde folglich komplett gesperrt. Am Morgen gegen 8 Uhr rollten der Forst und der LBM mit schwerem Gerät an. Aufwendig wurden die Bäume schließlich klein geschnitten und beseitigt. Für den Berufsverkehr bedeutete die Sperrung lange Umwege.
Anschließend musste der LBM auf die B268 zwischen Zerf und Baldringen. Hier fielen mehrere Bäume gleich neben die Straße um. Die Gefahrenstelle wurde hier beseitigt.
Umgestürzter Baum bremst Rettungswagen in der Vulkaneifel
Wenige Vorfälle infolge des stürmischen Wetters von Mittwoch auf Donnerstag verzeichnen die Beamten der Polizei Prüm und der Inspektion Daun. Allerdings musste in der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein die Feuerwehr Stadtkyll gegen 3.50 Uhr in Richtung Schüller ausrücken: Auf der Kreisstraße 67, die von Schüller nach Stadtkyll verläuft, stoppte herabgestürztes, schweres Astwerk die Weiterfahrt eines DRK-Rettungswagens, der laut Polizei mit einem Patienten auf dem Weg zum Krankenhaus Prüm war. Die Wehrleute räumten die Straße frei.
Die Polizei Daun meldet außerdem: Auf der Kreisstraße 28 bei Densborn (VG Gerolstein) und auf der Landstraße 46 bei Beinhausen (VG Kelberg) mussten zwischen 4.35 und 5.30 Uhr umgestürzte Bäume von den Straßenmeistereien entfernt werden.
Gegen 7.30 Uhr verunglückte dann auf der zu diesem Zeitpunkt nassen und schlierigen K 69 ein Lastwagen. Die Zugmaschine aus Luxemburg – ohne Anhänger – kam nach Angaben der Einsatzkräfte auf dem Weg von Feusdorf in Richtung Wiesbaum, ebenfalls VG Gerolstein, in einer Kurve vor dem Ortseingang von der Fahrbahn ab, schleuderte in ein Feld und kippte zur Seite. Nach Angaben der Feuerwehr verlor der LKW keine Betriebsstoffe.
Die Wehren aus Esch, Feusdorf, Stadtkyll und Jünkerath wurden alarmiert – ersten Informationen zufolge sei der Fahrer eingeklemmt. Als die Retter eintrafen, hatte sich der leicht verletzte Mann aber bereits aus dem Führerhaus befreit.
Die Feuerwehren sicherten die Unfallstelle ab, der Eigentümer des Lastwagens ließ das Fahrzeug mit einem Kran bergen. Im Einsatz waren außerdem das DRK Jünkerath und die Polizei Daun.
Unterdessen gab es in der Nacht neue Spitzenböen. Laut DWD in Trier von 81,4 km/h und Tholey von 85,3 km/h. Eine Orkanböe gab es in Weinbiet/ RLP von 118,4 km/h.