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Trier · Mit dem sonnigen Maifeiertag kommt auch die Gartensaison allmählich in Fahrt. Mehr als 300 neugierige Hobbygärtner bummeln beim ersten Trierer Pflanzentauschmarkt von Workshops zu Tauschgeschäften. Besucher und Organisatoren zeigen sich überrascht vom Erfolg der Veranstaltung.

 Hobbygärtner kommen beim ersten Trierer Pflanzentauschmarkt im Hof der Trierer Tuchfabrik ins Geschäft. TV-Foto: Alexander Triesch

Hobbygärtner kommen beim ersten Trierer Pflanzentauschmarkt im Hof der Trierer Tuchfabrik ins Geschäft. TV-Foto: Alexander Triesch

Die Frühlingszeit ist zugleich auch die Zeit, in der im Garten die Saat zu sprießen beginnt. Hunderte Pflanzenliebhaber tummeln sich in den Mittagsstunden zwischen Stangenbohnen und Zuckererbsen im Hof der Tuchfabrik. Viele suchen noch nach den passenden Setzlingen oder haben sogar einige Ableger im Überfluss. Der erste Trierer Pflanzentauschmarkt ist ein voller Erfolg.
Tauschen statt wegwerfen
Reiner Hemmerling, Organisator und Vorsitzender des Vereins Transition Trier, der sich um eine nachhaltige Zukunft der Stadt bemüht, betont den Gemeinschaftssinn der Besucher: "Viele überzählige Pflanzen werden oft weggeworfen, bei uns kann man sie einfach tauschen oder abgeben."
Das Prinzip der Veranstaltung ist simpel: Die mitgebrachten Pflanzen können an einem großen Tisch gegen anderes Grünzeug getauscht werden. Wer keine Gewächse zum Tauschen dabei hat, kann die Pflanzen über eine kleine Spende kaufen. Der Erlös fließt in weitere Projekte des Vereins zur Verbesserung der Trierer Umwelt. Darüber hinaus bietet die Tauschbörse den Gartenfreunden verschiedene Workshops zu Themen wie Nachhaltigkeit und Ökologie an.
Im Obergeschoss der Tuchfabrik zeigt Lydia Brucksch, wie man in einer Styroporkiste aus Biomüll brauchbaren Kompost herstellen kann. "Damit lässt sich Geld für teure Kompostanlagen einsparen, und natürlich wird auch der CO2-Austoß verringert", erklärt Brucksch. Weitere Kurse geben unter anderem Einblicke in die Reparatur eines Fahrrads und den Bau von Samenkugeln, mit denen Pflanzen vorrangig in der Stadt unkontrolliert gedeihen können. Den ganzen Tag über herrscht ständiges Kommen und Gehen am Pflanzentauschmarkt. Schließlich locken auch die frühlingshaften Temperaturen die Menschen an.
"Ich habe sechs Chili-Setzlinge, und bevor ich die wegwerfe, hoffe ich, dass sie hier ein neues Zuhause finden", sagt Elisabeth Mischo aus Trier. Auch einige junge Leute schlendern von Tisch zu Tisch, so die Studentin Lisa Rammensee. "Die Atmos phäre hier ist richtig gut, auch wenn ich selber nichts zum Tauschen habe", lobt sie.
Am Ende der Veranstaltung zieht Hemmerling ein positives Fazit und stellt eine Fortsetzung in Aussicht: "Es waren mehr als 300 Leute bei uns. Für das erste Mal ist das sehr gut, und wir planen, den Pflanzentauschmarkt als feste Veranstaltung am ersten Mai einzurichten."

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