Südbad: Sie bestimmen mit!

TRIER. Wie stellen Sie sich das Südbad nach der Generalsanierung vor? Soll das Bad zum Spaßbad werden? Oder genügt es, die Anlage so zu erhalten, wie sie seit 50 Jahren besteht? Heute startet die große Bürgerbefragung des Trierischen Volksfreunds. Ein TV-Forum findet am 29. Mai statt.

Seit über fünf Jahrzehnten lockt das Südbad Sommer für Sommer tausende Schwimmer, Sonnenanbeter und Familien ins Aultal. In den vergangenen Jahren ist das Bad allerdings zunehmend dem Verfall überlassen worden. Damit das Bad überlebt, ist eine Generalsanierung notwendig und - mittlerweile - auch politisch gewollt. Rund acht Millionen Euro plant die Stadt für die Erneuerung von Technik, Becken, Babyspiellandschaft, Sprungturm, Rutschen und Umkleiden ein. Im besten Fall übernimmt das Land 40 Prozent der Gesamtkosten - den Rest will die Stadt durch zusätzliche Schulden finanzieren. Eine Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz zur Aufnahme eines Sonderkredits sei bereits so gut wie erteilt, sagt Sportdezernent Georg Bernarding. Die Umbaupläne, die aktuell auf dem Tisch liegen (siehe Foto und Legende), sehen vor, dass die Wasserfläche des Bads mit Sonneninseln (1) um etwa 20 Prozent verkleinert werden soll. In einem größeren Gebäude (2) soll die neue Technik untergebracht werden. Auf dem Foto ist es noch als Kreis dargestellt. Dies sei aber nur ein Platzhalter für ein Gebäude, dessen konkrete Ausformung noch nicht bekannt ist. "Es soll jedoch in die Landschaft des Südbads passen", sagt Bernarding. Im Nichtschwimmerbecken ist ein Strömungskanal (3) vorgesehen. Anders als in einer vorherigen Planung ist keine Rede mehr vom Bau des deutschlandweit größten Strömungskanals. Stattdessen werde man über eine kleinere Variante nachdenken, meint Bernarding. "Doch das ist Sache der Detailplanung."Familienkarten zu gewinnen

Der flache Einstieg ins Nichtschwimmerbecken (4) soll gegenüber dem Schwimmerbecken liegen. Zusätzlich sollen Massage- und Sprudelliegen (5) für Attraktivität sorgen. Die 75 Meter lange Rutsche (6) wird durch den Ausbau des "Auffangkissens" am Ende der Bahn sicherer gemacht. In Abstimmung mit der Denkmalpflege wird beabsichtigt, den Sprungturm (7) den modernen Sicherheitsanforderungen anzupassen. "Wir wollen über die Sanierung hinaus die Treppe neu gestalten und Zwischenplateaus einrichten", sagt Bernarding. Die Bogenform des Turms soll jedoch erhalten bleiben - genauso wie die Sprunghöhe von zehn Metern. Das alte Babybecken (8) soll zugeschüttet werden, im vorderen Bereich ein neues entstehen (9). Dort sollen ebenso neue Spielmöglichkeiten zur Verfügung stehen. "Wir denken da an eine ähnliche Anlage wie auf dem Landesgartenschau-Gelände. Mit Matsch- und Sand-Platz sowie weiteren Spielgeräten", sagt der Bürgermeister. Auch der Umbau von Eingangsgebäude (10) und Parkplätzen (11) sei möglich. Die acht Schwimmbahnen werden auf sechs Stück und auf eine Länge von 49,7 Metern reduziert. Dem Argument des Fördervereins, dass so keine Wettbewerbe mehr ausgetragen werden könnten, entgegnet Bernarding, dass dies sowieso schon seit Jahren nicht mehr der Fall gewesen sei. Die Baumaßnahmen im Bad sollen etwa 18 Monate dauern. Je nach dem, wie lange die internen Abstimmungen, Ausschreibungen und Verhandlungen mit dem Land brauchen, wird erst im Herbst 2007 mit den Arbeiten begonnen. Dann wäre das Bad nur eine Saison lang geschlossen. Doch nicht alle Trierer sind von den Vorschlägen der Stadt begeistert: Der Förderverein Südbad - mit mittlerweile rund 250 Mitgliedern - kritisiert die tiefgreifenden Veränderungen. Viele Bürger haben sich bei dem Verein gemeldet, um ihre Anmerkungen zu der städtischen Planung loszuwerden. Schließlich hatten im vergangenen Jahr 22 000 Trierer ihre Unterschrift für den Erhalt des Bades in Aussehen und Funktion gegeben - nicht für die Umwandlung des Bads zum Spaßbad. Auch Kommunalpolitiker und Architekten haben die Umbaupläne beanstandet. Sportdezernent Bernarding hat zugesagt, dass die Planungen noch nicht im Detail feststehen, und er für Alternativen offen ist. Zusammen mit dem Förderverein hat der TV daher einen Fragebogen entwickelt, der den Wünschen, die die Trierer ans Südbad stellen, auf die Spur kommen soll. Sagen Sie uns, wie Sie sich ihr Sommerparadies vorstellen, und wie die Zukunft einer der beliebtesten Freizeiteinrichtungen Triers aussehen soll! Das Ergebnis der Befragung ist unter anderem die Grundlage für ein großes TV-Forum, das am 29. Mai stattfindet. Weitere Informationen dazu folgen. Teilnehmen können Sie, indem sie den abgedruckten Coupon ausfüllen, ausschneiden und uns bis zum 19. Mai per Post oder Fax zukommen lassen. Sie können auch über das Internet mitmachen. Unter allen Teilnehmern verlosen wir zehn Familienkarten für die Trierer Freibäder.

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