Symbolische Brücke

EHRANG. (cofi) Nach der Innenstadt und Trier-Süd ist nun auch in Ehrang die Fusion zweier Pfarreien vollzogen. Die Zusammenlegung wurde mit der Urkunde von Bischof Reinhard Marx am 1. November 2003 amtlich. Im Festgottesdienst rief Weihbischof Leo Schwarz vor der versammelten Gemeinde die künftig zusammengefasstePfarrei mit dem Namen St. Peter Trier-Ehrang aus.

Die Kirche Christi Himmelfahrt war am Samstag Abend nahezu voll besetzt. Ein Zeichen, dass die Gemeindemitglieder hinter der Entscheidung stehen, die 1999 als bloße Idee ihren Anfang nahm. Ebenfalls seit diesem Jahr gab es einen gemeinsamen Pfarreienrat, der sich aus Angehörigen beider Pfarreien zusammensetzte, und eine gemeinsame Fronleichnamsprozession. Auch seelsorgerisch waren die Pfarreien St. Peter und Christi Himmelfahrt schon zusammengefasst. "Dadurch haben wir gesehen, dass es auch in anderen Bereichen zusammengehen könnte", sagt Gisela Born, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Anders als bei den Pfarreien im Stadtgebiet kam der Wunsch nach dem Zusammenschluss aus den Reihen der Gemeindemitglieder. Im Februar 2003 fand die entscheidende Pfarrversammlung in der Kirche Christi Himmelfahrt statt, nach der sich eine Steuerungsgruppe gründete. Als Berater seitens des Bistums stand den Ehranger Katholiken Dr. Gundo Lames zur Seite, der auch den Steuerungsprozess für die Innenstadtpfarrei begleitete. "Ich spüre sehr viel Ermutigung, es ist ein neuer Versuch, Christ zu sein", sagt Pfarrer Gerhard Jacob. Natürlich gebe es vor dem neuen Weg ein gewisses Unbehagen. "Aber die Chancen, die sich daraus ergeben, überwiegen bei weitem", bekräftigt Pfarrer Gerhard Jacob.Junge Pfarreimitglieder bestätigen die Gründung

Etwa im "sozialen Bereich, bei der Jugend- und Seniorenarbeit" könne man sich besser ergänzen, Kräfte bündeln, "am Reichtum des anderen teilhaben und Mängel besser ausgleichen", so Pfarrer Jacob. Denn Christ sein in Ehrang heiße nicht nur, Gottesdienste zu besuchen, sondern auch sozial und karitativ engagiert zu sein. Jede der beiden Kirchen wird ihren Stellenwert behalten. Jeweils im Wechsel werden die Messen am Wochenende in St. Peter und Christi Himmelfahrt gehalten, sodass die rund 6800 Katholiken der Gemeinde weiterhin ihr Gotteshaus besuchen können. Um auch augenscheinlich ein Zeichen für die Zukunft zu setzen, rief Weihbischof Leo Schwarz zur Proklamation der Großpfarrei die Kinder zum Altar, "denn für Euch haben wir diese Gemeinde gebaut", so Schwarz. Mit ihren Händen auf dem Altar bestätigten die jungen Pfarreimitglieder die Gründung als Zeugen. In den nächsten Monaten, erklärt Pfarrer Gerhard Jacob,solle der Pastoralplan erarbeitet werden, in den die Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit festgelegt seien, denn der Brückenschlag zwischen den beiden Ortsteilen müsse nun mit Inhalten gefüllt, die Menschen müssten zusammengeführt werden. "Diese Brücke wird tragen, denn es gab auf beiden Seiten gute Brückenbauer", versichert Pfarrer Gerhard Jacob.

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