KOMMUNALPOLITIK Kernscheids Ortsvorsteher ist ein Prophet

Trier · Neue Köpfe bringen frische Ideen: Das haben die TV-Interviews mit den erstmals gewählten Trierer Ortsvorstehern gezeigt. Der letzte Teil der Sommerserie aus den Stadtteilen zeigt: Auch dort, wo es beim bisherigen Führungspersonal bleibt, ist mitnichten alles beim Alten.

 Neubaugebiet BU 14 auf der Tarforster Höhe in Filsch: Wie viel dort in den vergangenen Jahren gebaut wurde, zeigt dieser beeindruckende Blick aus der Vogelperspektive.

Neubaugebiet BU 14 auf der Tarforster Höhe in Filsch: Wie viel dort in den vergangenen Jahren gebaut wurde, zeigt dieser beeindruckende Blick aus der Vogelperspektive.

Foto: Portaflug Föhren

Auf Mariahof steigt die Nervosität, in Filsch und Feyen ist Geduld gefragt, die Eurener entspannen sich, Zewen freut sich auf neue Spielmöglichkeiten.

Und im kleinsten Trierer Stadtteil hat der Chef hellseherische Fähigkeiten an den Tag gelegt.

Mariahof: In Triers Gartenstadt wurde es nach der Kommunalwahl noch mal spannend: Mit den neuen Mehrheitsverhältnissen von Gegnern und Befürwortern stand das bereits beschlossene Neubaugebiet Brubacher Hof wieder infrage, beim Showdown im Rat in der vergangenen Woche wurde es tatsächlich gekippt (der TV berichtete mehrfach).

Zwei andere Projekte im Stadtteil kommen nicht so voran, wie es sich Ortsvorsteher Jürgen Plunien (CDU) wünscht: Eine Entscheidung zur Innensanierung der alten städtischen Wohnungen sei in den September verschoben worden.

Und den Beginn der Straßensanierung im Bauabschnitt Bertulfstraße und Hillinstraße hat die Stadtverwaltung Plunien zufolge aus Personalgründen auf „Ende 2020/Anfang 2021“ vertagt.

Filsch: Auch in Filsch ist Geduld gefragt. „Das Gebäude des sozialen Wohnungsbaus ist immer noch nicht fertig“, klagt Ortsvorsteher Joachim Gilles (FDP). Dabei werde der Wohnraum dringend benötigt. Gilles hat im Stadtrat eine Anfrage gestellt und hofft auf Aufklärung. Außerdem möchte er eine Erweiterung des Spielplatzes in BU13/14 erreichen, der zu klein dimensioniert sei. Auf der Filscher Wunschliste steht zudem eine Fußgängerampel in Höhe des Theisenhofes. Gilles erklärt, warum: „Damit die Filscher gefahrenfrei die Straße zwischen Alt­ort und Neubaugebiet überqueren können.“

Feyen/Weismark: Der Ausbau der Straße „Zum Pfahlweiher“ hat begonnen – und das beherrschende Thema im Stadtteil waren vier wegen der Arbeiten stillgelegte Bushaltestellen. Seit dieser Woche nun gibt es einen Kompromiss, der die obere Weismark wieder an den Bus anbindet (der TV berichtete). Dafür verändert sich der Takt im Gebiet Alt-Feyen/Grafschaft von zehn auf 20 Minuten, wie Ortsvorsteher Rainer Lehnart (SPD) erklärt – und die Betroffenen um Solidarität bittet. Probleme macht auch eine andere Baustelle: Die um- und neu gebauten Räumlichkeiten von Grundschule und Kita werden nicht, wie geplant, in den Herbst-, sondern erst in den Weihnachtsferien fertig. So lange müssen die Kinder des Stadtteils im Ausweichquartier im Medard -Viertel bleiben. Um den neuen Schulwegeplan für die Grundschule zu erfüllen, wird die Alt-Feyener Ortsdurchfahrt umgestaltet, wie Lehnart berichtet. Voran geht es mit dem Baugebiet „Castelnau Mattheis“: Ende September steht im Stadtrat der Satzungsbeschluss an (TV vom 2. September).

Euren: Die Straße Im Speyer wird ausgebaut, parallel laufen Arbeiten in der Luxemburger Straße – das hat in den ersten Tagen für Chaos gesorgt (der TV berichtete mehrfach). Eine veränderte Ampelschaltung habe die Situation entspannt, sagt Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz (UBT). „Das Thema wird uns noch längere Zeit begleiten: Unmittelbar nach den derzeit laufenden Arbeiten wird ein Kreisel zwischen Hornbach und Bobinet-Gelände gebaut.“ Zum Glück sei der Ausbau der Eisenbahnstraße verschoben worden und erfolge nicht auch noch parallel. Verzögerungen gibt es bei der Erweiterung des Kindergartens St. Helena und der Neugestaltung der Außenanlage – auch darüber hat der TV berichtet. Gute Nachrichten hat Schmitz von der neuen Sporthalle auf der Bezirkssportanlage: Ihre Errichtung läuft nach Plan.

Zewen: „Das zentrale Thema in Zewen ist aktuell der Neubau des Kinderspielplatzes in der Raiffeisenstraße“, berichtet Christoph Schnorpfeil (CDU). Baubeginn sei noch in diesem Jahr. Veränderungen kündigt der Ortsvorsteher auch für den St.-Martinus-Platz an: Der Boule-Bereich wird erneuert, außerdem gibt es künftig einen Wasser- und Stromanschluss – damit noch besser gefeiert werden kann. Und auch in Zewen sind die Straßen ein Thema: Mehrere Decken wurden bereits erneuert. Und in Turm-, Lindscheid- und Maierstraße ist Ende des Jahres eine Teilsanierung geplant. Sie soll die Straßen sichern, bis sie ausgebaut werden.

Kernscheid: Horst Freischmidt ist ein Prophet: Zum 40. Vereinsgeburtstag werde sich die SGG Kernscheid mit der Meisterschaft belohnen, hatte der Ortsvorsteher von Triers kleinstem Stadtteil im Volksfreund-Interview zum Jahreswechsel gesagt. Volltreffer! Nicht genug damit, dass die erste Mannschaft in die B-Liga aufgestiegen ist: Das zweite Team der SGG schaffte den Sprung in die C-Klasse. Auch das Projekt Bürgerbegegnungsstätte kommt voran: Das frühere Schulmeisterhaus, Eigentum der Stadt Trier, sei in der unteren Etage frei geworden, berichtet CDU-Mann Freischmidt. „Wir sind zwar noch im Frühstadium, aber wir setzen alles daran, dass dort eine Möglichkeit für die Kernscheider entsteht, zusammenzukommen.“

In den bisherigen Artikeln hat der TV die neu gewählten Ortsvorsteher in Kürenz, Mitte/Gartenfeld, Heiligkreuz, Ruwer, Trier-Nord, -Süd und -West zu Wort kommen lassen und berichtet, was sich in Ehrang/Quint, Tarforst, Olewig, Pfalzel, Biewer und Irsch derzeit tut.

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