Stellenabbau JTI baut in Trier 300 Jobs ab

Trier · Der Tabakkonzern verlagert Teile der Produktion von Trier ins Ausland. Eine Sprecherin erklärt dem TV: Mit Millioneninvestitionen soll der Standort langfristig gesichert werden.

 Symbolfoto: David-Wolfgang Ebener/dpa

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Bei Triers größtem Arbeitgeber, Japan Tobacco International (JTI), steht in den kommenden Jahren ein Umstrukturierungsprogramm an. 2019 und 2020 sollen Teile der Fertigzigaretten-Herstellung in ausländische Schwesterunternehmen verlagert werden.

Gleichzeitig soll die Herstellung von losem Tabak für Steckhülsen und der Bereich Vorprodukte, bei dem in Trier Maschinen für den Konzern entwickelt werden, ausgebaut werden.

Dazu würde das Unternehmen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in den kommenden Jahren investieren. Dies wurde den Mitarbeitern in einer Betriebsversammlung mitgeteilt und gestern Abend von Unternehmenssprecherin Heike Maria Lau dem Trierischen Volksfreund bestätigt. „Die Konzentration auf die speziellen Trierer Kompetenzen soll den Standort langfristig sichern“, sagte die Sprecherin.

Durch die teilweise Verlagerung der Fertigzigaretten-Produktion würden aber mittelfristig 300 Jobs in Trier wegfallen. Ein Stellenabbau würde sozialverträglich, ohne betriebsbedingte Kündigungen mit dem Betriebsrat verhandelt, erklärte die Unternehmenssprecherin.

JTI beschäftigt an der Mosel rund 1800 Mitarbeiter. Jährlich werden im Trierer Werk zurzeit noch bis zu 50 Milliarden Zigaretten hergestellt. Rund 95 Prozent der in Trier hergestellten Zigaretten gehen in den Export.

Die Sorge, dass die Zigarettenherstellung in Deutschland für viele Konzerne unlukrativ wird, beschäftigt schon lange die Unternehmen und die Betriebsräte in den Werken.

Im Frühjahr hatten bei einer Tagung in Trier die Betriebsräte der Tabakkonzerne Philip Morris, Reemtsma, BAT, JTI und Heintz van Landewyck ihre Sorgen um den Produktionsstandort Deutschland gegenüber der Politik formuliert.

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