Universität Uni Trier: Tagung zum Thema Antisemitismus

Trier · Ein junger Mann steht vor der Synagoge in Halle und versucht mit Waffengewalt einzudringen. Er gibt Schüsse ab und wirft Molotowcocktails. Wenn er nur einen Juden töte, sei das den Anschlag wert, steht in seinem Bekennerschreiben.

In Paris stürmen zwei Männer das Bataclan Theater und töten zahlreiche Menschen. Im Vorfeld bekamen die Betreiber mehrfach Drohungen. Der einzige Grund: Sie sind Juden. Immer wieder werden Juden beleidigt, bedroht, angegriffen und verfolgt. Jüdische Friedhöfe, Denkmäler und Synagogen werden beschmiert und zerstört. Die Täter sind Antisemiten: Träger einer Ideologie, die unzähligen Menschen das Leben genommen hat.

Um Theorie und Praxis der Bekämpfung dieser Ideologie zu besprechen, neue Anknüpfungspunkte zu finden und eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft herzustellen, organisiert die Initiative für interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA) der Uni Trier von Dienstag, 8., bis Donnerstag, 10. Oktober, eine Antisemitismus-Tagung für Nachwuchswissenschaftler. Es werden allerdings nicht nur junge Wissenschaftler zu Wort kommen, sondern auch zivilgesellschaftliche Akteure wie das jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus und „Spiegelbild“, die Jugendinitiative des Aktiven Museums Wiesbaden, sowie David Hirsh von der Goldsmith University of London. Der Soziologie-Dozent ist Autor des Buches „Contemporary left antisemitism“.

Die Tagung wird wegen der Corona-Pandemie über Zoom gestreamt werden. Anmeldung an iia-tagung@uni-trier.de

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