Tanz, Gesang und gutes Essen

Trier · Fremde Kulturen kennenlernen: Das gelingt nach bewährtem Konzept gut mit gemeinsamen Tänzen, Musik und leckerer Kost. Der Trierer Beirat für Migration und Integration hatte am Sonntag zu seinem traditionellen Fest auf den Viehmarkt eingeladen.

Trier. Es ist ein Fest für Freunde und unter Freunden: Wer am Sonntag zwischen den Ständen flanierte, hatte die Qual der Wahl. Sich für ein indisches Gemüsecurry entscheiden oder libanesische Falafel? Oder doch lieber frisch gegrillte Sardinen aus meisterlicher portugiesischer Hand?
Wer genügend Zeit und Ausdauer angesichts der tropischen Witterung auf dem schwülheißen Viehmarkt mitgebracht hatte, konnte sich im Laufe mehrerer Stunden gemütlich durch das kulinarische Angebot probieren - obgleich sichtlich weniger Stände als in früheren Jahren mit von der Partie waren. "150 Euro Standgebühr zu bezahlen ist ja ziemlich viel", hieß es an einem Stand.
Hochgenüsse akustischer Art gab es derweil im Zelt: etwa mit der Gruppe "Watan", die arabische Tanzmusik bot. Bereits nach wenigen Tönen spendeten die Besucher begeistert Beifall und schlossen sich den kraftvollen Tanzschritten an. Viele der Migranten filmten den Kreistanz - bei früheren Festen waren die Vorführungen umgehend als Videos ins Internet gestellt worden. Beeindruckend auch, wie sorgsam einige Besucherinnen sich für das Fest geschmückt hatten: kunstvoll drapierte Stoffe, sorgfältige Frisuren, ausgewählter Schmuck.
"Wir kommen schon seit Jahren hierhin, wir haben viele ausländische Freunde und schätzen hier die Atmosphäre, in die unser Oberbürgermeister und seine Frau auch einfach eintauchen", sagte eine Olewiger Familie.
Die entspannte und fröhliche Stimmung stand allerdings im Gegensatz zu den Vorführungen der polizeilichen Diensthundestaffel, die als Programmpunkt zwischen traditioneller Musik eingebaut waren. "Ich finde es gut, wenn die Polizei Nachwuchsarbeit auch bei Migranten betreibt", meinte ein Schweicher. "Aber hier wirkt das unpassend und ist ziemlich ungastlich!"

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