Tanz, Musik und Spaß bei Ehranger Straßenfest

Trier-Ehrang · Mit einem Straßenfest ist das Migrationsprojekt in Trier-Ehrang am Samstag ein Stück weiter vorangekommen. Die Organisatoren hatten sich zusammen mit Vereinen viel Mühe gegeben und wurden belohnt.

Trier-Ehrang. Thiébaut Puel hatte die Idee: Der aus Frankreich stammende und in etlichen Projekten und Vereinen stets rührige Ehranger will zur besseren Integration von Migranten die Ortsvereine mit ins Boot ziehen. Noch bis Ende des Jahres läuft in Trier-Ehrang als einer von sechs Kommunen in Deutschland ein Migrationsprojekt. Bislang waren praktische Aktionen in dem Forschungsprojekt, betreut vom Ausländerbeirat, für die Öffentlichkeit noch rar.
Das war am Samstag anders. Der Jugendtreff Ehrang hatte zusammen mit Organisator Thiébaut Puel und Marlies Wirtz von den Naturfreunden Quint ein Straßenfest auf die Beine gestellt, das die Menschen unkompliziert zusammenbrachte. Mit dabei waren etliche Ehranger Vereine, die bei dem Fest Tanz-, Gesangs- oder Musikvorführungen zum Besten gaben.
Viele stammen aus Russland


Schon morgens hatte der Jugendtreff mit Hilfe von Jugendlichen, Anwohnern und Mitgliedern der Karnevalgesellschaft Rot-Weiß-Ehrang mit dem Aufbau für das Fest begonnen. Die Sackgasse in der Merowingerstraße konnte dank der Kooperation mit der Hausverwaltung von Samokbau gesperrt werden.
"Etwa die Hälfte der Jugendlichen im Jugendtreff haben russischstämmige Wurzeln", erklärte Siggi Saif, Leiterin des Jugendtreffs. Die mehr als 150 Gäste bei dem Straßenfest seien ein "gutes Zeichen, in diese Richtung weiterzumachen".
Das sahen auch Sanije Bauer, die aus Mazedonien stammt, und Lilia Maier, die vor vielen Jahren aus dem Ural nach Deutschland kam, genauso. "Ich helfe hier sehr gerne", sagte Sanije Bauer. Das Straßenfest sei der richtige Weg, damit die Anwohner mehr zusammenkommen, fand auch Lilia Maier, die leckere Tschebureki (russische Teigtaschen) beigesteuert hatte.
Beide Frauen überlegten, ihre Kinder in Ehranger Vereinen anzumelden. Bis Ende des Jahres können Migranten zu halbierten Jahresbeiträgen bei Blasorchester, KG Rot-Weiß, KG Blau-Weiß, Da Capo, Turn- und Sportverein, den Schützen, Naturfreunden, Feuerwehr, Mosel Valley Dancer und Jugendtreff beitreten, um sich so leichter zu integrieren.
Mit mehrsprachigen Flyern wird für den Vereinsbeitritt geworben. Die Kosten trägt das Bundesprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau.
Sozialdezernentin Angelika Birk, ebenso wie Mitglieder des Ausländerbeirats und Kommunalpolitiker bei dem Fest etliche Stunden mit von der Partie, war voll des Lobes. Die Feier spiegele die Vielzahl der ehrenamtlichen Aktivitäten in Ehrang und zeige mit den vielen Besuchern, dass es gut angenommen werde.
Die Integrationsbemühungen gehen im Jugendtreff in der Niederstraße weiter. Dort werden die Naturfreunde einmal im Monat freitags besondere Aktionen für Kinder anbieten. Erster Termin: 26. August, zum Thema Kinderrechte. gsb

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