Klüsserath. An den Amazonas, in den Regenwald, aber auch zu den Gauchos und an die Strände von Rio de Janeiro entführten die brasilianische Ballettgruppe Candice Assmann die rund 120 Gäste im Gemeindehaus Klüsserath. Acht Tänzerinnen und ein Tänzer, trainiert von Candice Assmann, zeigten ihr Können mit zehn unterschiedlichen Tänzen sehr eindrucksvoll. Die Besucher waren begeistert angesichts der Grazie in den Bewegungen, dem Temperament und den vielen unterschiedlichen Kostümen.

Die Ballettgruppe zeigte ein Repertoire mit verschiedenen Choreografien aus den vielen Regionen des riesigen Landes. Weitere Tänze zu "Ode a Alegria" von Beethoven und "Can Can" wurden zu Ehren der europäischen Länder Deutschland und Frankreich aufgeführt. Rauschender Applaus zwischen den Tänzen und ganz besonders am Schluss war der Dank an die jungen Künstler. Ortsbürgermeister Norbert Friedrich will die Kontakte auch weiterhin pflegen. Die Tänzer, die teilweise deutscher Abstammung sind, machten im Rahmen ihrer Europatournee an der Mosel halt. Die Gruppe kommt aus der Stadt Feliz, einer Nachbargemeinde der brasilianischen Partnerstadt Winterschneiss. Bevor die Gemeinden Klüsserath und Winterschneiss 2009 eine Partnerschaft eingingen, hatte der Reiseleiter Jacinto Klein, er hat Vorfahren vom Hunsrück, rund acht Jahre nach dem Herkunftsnamen der heute 12 000 Einwohner zählenden Stadt im Süden Brasiliens geforscht. Auch heute spricht man dort noch "Deitsch", wie Klein bei der Moderation am Abend unter Beweis stellt.

Auf beiden Seiten des Atlantiks wissen nun die Beteiligten und Partner, dass der Klüsserather Wilhelm Winter der Stadt ihren Namen gab. Winter war mit Mutter und Vater, der die Überfahrt mit dem Schiff 1829 nicht überlebte, nach Brasilien ausgewandert. Der damals 23-Jährige brachte es schnell zum erfolgreichen Geschäftsmann und gilt als Stadtgründer. Er starb 1890 als verehrter Bürger der Stadt Winterschneiss. Noch heute existiert der Name Winter als einer von vielen Namen in der Stadt. dis