Filmpremiere Tanzfilmprojekt bringt Menschen zusammen

Trier · Das Trierer Ensemble BewegGrund zeigt ihren „Gig’n’go roadmovie“ zum ersten Mal. Gedreht wurde kreuz und quer in der Region.

 Anne Chérel (Links) und Maja Hehlen freuen sich auf die Premiere des Films „gig‘n‘go roadmovie“ in der Tuchfabrik Trier.

Anne Chérel (Links) und Maja Hehlen freuen sich auf die Premiere des Films „gig‘n‘go roadmovie“ in der Tuchfabrik Trier.

Foto: Sarah Meyer

„Eine musikalische Busreise quer durch die Lande von Rheinland-Pfalz, die Geschichten aus dem Leben erzählt, mal mit Witz, mal mit Skurilität, mal mit Tragik - Kunterbunt und außergewöhnlich.“

So beschreibt Anne Chérel, erste Vorsitzende des Vereins DanceAbility aus Trier, den Tanzspielfilm „Gig‘n‘go roadmovie“. Der Film ist ein Projekt des Ensembles BewegGrund Trier und feiert am Samstag Premiere in der Tuchfabrik Trier.

Zentraler Bestandteil des Films ist das Tanzen. Dabei arbeitet das Ensemble mit der Methode DanceAbility (siehe Info), die allen Menschen, unabhängig von Einschränkungen oder Behinderungen, eine Teilnahme ermöglicht.

Anne Chérel und Maja Hehlen, die künstlerische Leitung von BewegGrund Trier, haben das Projekt entwickelt. Sie wollen Kunst und Kultur auch in ländliche Regionen bringen, da nicht alle Menschen mobil sind und regelmäßig in die Stadt kommen.

Während der Dreharbeiten trafen sie viele interessierte Menschen, die spontan beim Projekt mitgemacht und kleinere Rollen übernommen haben. „Es wurde zu einem Gemeinschaftsprojekt mit den Menschen vor Ort“, sagt Maja Hehlen. Mit dem Film wollen sie eine „Anleitung zum Offensein“ geben. Es sei ein Plädoyer gegen Schubladen im Kopf.

Beteiligt an dem Filmprojekt sind die 24 Tänzer des Ensembles sowie rund 40 Gäste. Die Dreharbeiten fingen im Mai an, die Projektdauer liegt bei etwa einem Dreivierteljahr. „Wir arbeiten prozess- und nicht zeitorientiert. Jeder Mensch bringt das mit, was er ist. Wir holen jeden da ab, wo er ist, und schauen, welches Potenzial in jedem Einzelnen steckt.“ Bei DanceAbility stehen Einschränkungen, Behinderungen oder Schädigungen nicht im Fokus.

Im kreativen Prozess spiele es keine Rolle, welche Bewegungsmöglichkeiten oder Einschränkungen Menschen mitbringen, erklärt Chérel. Vielmehr gehe es darum, den größten gemeinsamen Nenner zu finden. Im Miteinander entsteht so ein Nutzen für jeden einzelnen Teilnehmer.

Neben Trier wurde unter anderem im Saargau, in Piesport, im Hunsrück und in der Eifel gedreht. Ein Filmprojekt in dieser Form war für das Ensemble eine Premiere. „Für mich war das Projekt ein großer Gewinn. Die unglaubliche Herzlichkeit und Offenheit der Menschen, sich auf diesen Prozess einzulassen war großartig“, erzählt Chérel begeistert.

Für die im Rollstuhl sitzende Vereinsvorsitzende ist DanceAbility nicht einfach nur eine Tanzmethode, sondern eine Lebensphilosophie. „Es hat mich gelehrt, mit meinen eigenen Grenzen umzugehen, beziehungsweise mich anders wahrzunehmen. DanceAbility hat mir neue Möglichkeiten aufgezeigt“.

Die Filmpremiere findet am morgigen Samstag um 20 Uhr im großen Saal der Tuchfabrik Trier statt.

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