Temperament, Magie, Erotik

TRIER. Dem magischen Zauber des Tanzes erlagen die Besucher der von der Broadway Dance Company und Dublin Dance Factory meisterhaft inszenierten Show "Night of the Dance". Temperamentvoll und anmutig setzte das 14-köpfige Ensemble Szenen aus irischen Steppshows und bekannten Musicals um.

 Mit ästhetischen Bildern anmutiger und ausdrucksstarker Tanzszenen begeisterten die Broadway Dance Company und Dublin Dance Factory das Trierer Publikum.Foto: Anke Emmerling

Mit ästhetischen Bildern anmutiger und ausdrucksstarker Tanzszenen begeisterten die Broadway Dance Company und Dublin Dance Factory das Trierer Publikum.Foto: Anke Emmerling

Manch irritierter Blick streifte anfänglich über die nur lückenhaft besetzten Ränge der Europahalle. Würde der Abend trotz der geringen Besucherzahl zu einem stimmungsvollen Erlebnis werden? Er wurde! Denn auf der Bühne brillierte ein Ensemble aus jungen Tänzern und Tänzerinnen, das vor Lebensfreude und Temperament sprühte. In ausgefeilten, sehr ästhetisch wirkenden Choreographien stellten sie die meisterhafte Beherrschung einer großen Bandbreite an modernen Tanzstilen unter Beweis. Scheinbar mühelos wechselten die in internationalen Talentschmieden ausgebildeten Profitänzer von Stepptanz über Elemente des klassischen Balletts hin zu Hip-Hop, Modern Jazz oder akrobatischen Einlagen. Das brachte viel Abwechslung und Überraschungen.Irischer Stepp und mexikanisches Feuer

Nach einem geheimnisvoll theatralischen Auftakt mit Szenen des "Cirque de Soleil", gab es erste Begeisterungsstürme, als die irische Stepptanzweltmeisterin Victoria Cawte zu Klängen aus "Lord of the Dance" über die Bühne wirbelte. Die Bewunderung des Publikums galt nicht nur ihrem Temperament, sondern auch dem perfekten, synchronen Zusammenspiel mit der zweiten Solostepperin Deirde Hamilton. Kaum warmgeklatscht, wurden die Zuschauer mit einer zart-anmutigen erotischen Tanzszene verzaubert, bevor feurige mexikanische Klänge sie auf eine Reise um die Welt entführten. Die verlief kontrastreich, wie das ganze, atemberaubend schnell wechselnde Programm: Erst ein indischer Schleiertanz, dann Hip-Hop aus der Bronx, Samba aus Rio und Tango aus Argentinien. Begeistert aufgenommen wurden auch moderne Interpretationen, wie das percussive Spektakel "Stomp", das frisch, frech und rhythmisch mitriss. Unterstützt wurde die Wirkung der Szenen durch fantasievolle Kostüme, Lichteffekte, aber auch eine gehörige Prise Humor. In "Fight", einem spielerischen Kampf zwischen zwei jungen Männern, wurde beispielsweise das klassische Ballett persifliert. Das Publikum war hingerissen. Beim Finale mit Auszügen aus "Abba" hielt es niemanden mehr auf den Stühlen.

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