Einkaufen Bio, Wild, Regional – Das bietet der Wochenmarkt

Trier · Lecker und Frisch? Wer zu Weihnachten ein außergewöhnliches Menü auf den Tisch zaubern möchte, kommt um hochwertige Zutaten nicht herum. Die verspricht der Trierer Wochenmarkt. Wir haben getestet, ob das stimmt.

 Matthias Boesen (63) aus Newel-Lorich. In der Nachkriegszeit versorgte seine Mutter die Trierinnen und Trier mit Lebensmitteln.

Matthias Boesen (63) aus Newel-Lorich. In der Nachkriegszeit versorgte seine Mutter die Trierinnen und Trier mit Lebensmitteln.

Foto: Joshua Konrad

Das Rezept für den Testeinkauf in Trier ist weihnachtlich: Gänsekeule mit Apfelrotkraut und Herzoginnenkartoffeln. Auf dem annähernd oval aufgebauten Wochenmarkt, der an jedem Dienstag und Freitag auf den Trierer Viehmarkt einlädt, ist dafür ein gemütlicher Rundgang erforderlich.

Zunächst die Beilagen: Die Hauptzutat für die Herzoginnenkartoffeln sind natürlich, wie der Name schon verrät: Kartoffeln (mehlig kochend).

Familie Boesen bietet seit mehreren Generationen Gemüse auf dem Wochenmarkt an

Diese sowie Rotkraut, Äpfel und Zwiebeln sind zum Beispiel am Stand von Gemüsebau Matthias Bösen zu finden. Der 63-Jährige ist jede Woche hier. Seine Mutter gründete den Stand auf dem Wochenmarkt bereits im Jahr 1948. Obst und Gemüse sind selbst angebaut.

Nicht weit entfernt, nur wenige Meter gegenüber, befindet sich der Wagen von Willis Bio-Fleischerei. Diese ist Teil des Familienunternehmens Quint aus Kenn. Ruben Gergen (39) arbeitet dort im Vertrieb und kann Details zu den Produkten erzählen: „Unser gesamtes Fleisch ist von Bioland zertifiziert. Wir beziehen unsere Ware von 15 regionalen Landwirtschaftsbetrieben, um auch die Vertriebswege kurz zu halten.“

Die Metzgerei verzichte bei der Produktion auf Zusatzstoffe wie Phosphate, Nitritpökelsalze und Geschmacksverstärker. Auch die Futtermittel werden streng kontrolliert. Keine Gentechnik, keine Pestizide. „Wir achten auf Kreislauflandwirtschaft und Fruchtfolge. Wir wollen Fleisch nach Tradition produzieren, wie es vor 200 Jahren der Fall war.“

Große Auswahl auf dem Wochenmarkt: Gans, Wurst, Wild etc.

 Bei Willis Bio-Fleischerei gibt es Fleisch nach ökologischen Vorgaben. Ruben Gergen (39) kann einiges zu Produkten und Höfen sagen.

Bei Willis Bio-Fleischerei gibt es Fleisch nach ökologischen Vorgaben. Ruben Gergen (39) kann einiges zu Produkten und Höfen sagen.

Foto: Joshua Konrad

Die Gans für das Weihnachtsmenü stammt vom Mühlhof bei Kaiserslautern, ebenfalls Bioland-zertifiziert. Wer es wilder mag, schaut einen Wagen weiter bei der Fleischerei Schmitt vorbei. Dort gibt es verschiedene Wurstwaren und Wild aus dem eigenen Jagdrevier. Das Familienunternehmen aus Mandern im Hochwald besitzt neben dem Stand auf dem Wochenmarkt in Trier auch jeweils eine Filiale in Pluwig und Kell am See.

Lena Schmitt (34) arbeitet im Vertrieb und sagt: „In Kell haben wir unser eigenes Revier, das wir auch selbst bejagen. Außerdem verfügen wir über eine eigene Rinderschlachtung. Die Tiere stammen aus Freilandhaltung hier in der Region“.

Die Kunden sind überzeugt: Eine davon ist Carolin Weber (54). Sie schwört auf den Trierer Wochenmarkt. „Seit 20 Jahren komme ich jetzt schon hier her. Ich kaufe gerne regional ein und schätze die gute Qualität.“ Für den kleinen Hunger zwischendurch oder auch eine größere Bestellung bietet sich ein Besuch beim Stand der Natur Pur-Bäckerei aus Mehring an. Als einzige Backstube in ganz Rheinland-Pfalz sind sie als „Natur pur“ zertifiziert. Heißt, sie verzichten auf jegliche Zusatzstoffe beim Backen.

 Lena Schmitt (34) arbeitet im Vertrieb der Fleischerei Schmitt. Dort gibt es unter anderem  Wild und Rindfleisch.

Lena Schmitt (34) arbeitet im Vertrieb der Fleischerei Schmitt. Dort gibt es unter anderem  Wild und Rindfleisch.

Foto: Joshua Konrad
 Am Barrista-Bike serviert Alfred Sartisson (30) seit fünf Jahren Kaffeespezialitäten.

Am Barrista-Bike serviert Alfred Sartisson (30) seit fünf Jahren Kaffeespezialitäten.

Foto: Joshua Konrad

Zum Gebäck passt bekanntlich Kaffee, und den gibt es ein paar Meter entfernt beim „Barista Bike“. Alfred Sartisson (30) ist seit fünf Jahren auf dem mobilen Heißgetränkespender unterwegs und kredenzt Klassiker wie Espresso und Kaffee Americano, aber auch außergewöhnliche Kreationen, wie Cookie Latte. Elona (32) aus Trier übernimmt das Fazit für den Test: „Hier gibt es frische Lebensmittel von hoher Qualität aus der Region“. Auch wenn die Preise natürlich in der Regel höher sind als im Lebensmitteldiscounter.

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