Teure Projekte

TRIER. Die Renovierung des Brunnenhofes im Simeonstift und die Neuanbindung des Aveler Tals diskutierte der Stadtrat am Dienstagabend im Schatten der Wahl der neuen Baudezernentin.

 Maschinen und gelagertes Baumaterial haben dem Brunnenhof zugesetzt. Die Instandsetzung wird teurer als geplant. TV-Foto: Roland Morgen

Maschinen und gelagertes Baumaterial haben dem Brunnenhof zugesetzt. Die Instandsetzung wird teurer als geplant. TV-Foto: Roland Morgen

Eigentlich war in den Sanierungsplänen vorgesehen, den Innenhof des Simeonstifts lediglich instand zu setzen. Doch der Bau einer behindertengerechten Rampe und die Lagerung von Baumaterial hat die alte Pflasterung unerwartet stark beschädigt. Deshalb hat der Stadtrat die ursprünglich für die Brunnenhofsanierung eingeplanten 62 000 Euro um 192 000 Euro aufgestockt. Auch die unerwartet gestiegene Mehrwertsteuer verursacht 201 000 Euro Mehrkosten.Kein Luxus, sondern notwendig

"Es handelt sich nicht um eine Luxussanierung, sondern um eine Instandsetzung", betonte SPD-Ratsmitglied Waldraud Jammers. Ingnaz Bender von der CDU lobte, dass außer diesen beiden unvorhergesehenen Posten die Kostendeckelung durch den Rat eingehalten worden sei. Auch Dominik Heinrich von den Grünen lobte grundsätzlich den Ablauf der Sanierung, aber: "Die Merhkosten hätten dem Rat früher zur Abstimmung vorgelegt werden müssen". Außerdem sei die Gestaltung des Innenhofs nicht befriedigend diskutiert worden. Auf Nachfrage Manfred Beckers (Grüne) versicherte Georg Bernarding, dass es durch die Mehrkosten, die aus dem Investitionsstock gedeckt werden sollen, nicht zu Verzögerungen bei anderen I-Stock-Projekten komme - zum Beispiel bei der Sanierung des Moselstadions. Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen bei der Abstimmung über die Brunnenhofsanierung beschloss der Rat die Mittelbereitstellung von insgesamt 393 000 Euro. Ohne die Stimmen der Grünen hat der Rat beschlossen, die so genannte Variante 3 zur Verkehrsentlastung von Kürenz weiter ausarbeiten zu lassen. Die rund 9,5 Millionen Euro teure Alternative sieht vor, die Straße Am Grüneberg per Brücke über die Bahngleise mit der Metternichtstraße, Höhe Dasbachstraße, zu verbinden (der TV berichtete). "Ein Tunnel wäre besser gewesen, ist aber auf absehbare Zeit nicht zu finanzieren", kommentierte Bernd Michels von der CDU, "deshalb sind wir gezwungen, diese Kröte zu schlucken" Anja Matatko (Grüne) kritisierte die bloße Verkehrsverlagerung und dass die Vorlage eine Verkehrsvermeidung noch nicht einmal erwähne: "Die Nellstraße wird mit rund 30 Prozent mehr Durchgangsverkehr belastet." Für Karl Lübeck, Ortsvorsteher von Kürenz, ist die Brücke eine "Notlösung", aber: "Zumindest die LKW kommen so aus Kürenz raus." In viereinhalb Jahren soll Brücke fertig sein

Ende 2007 soll laut Stadtratsvorlage die Detailplanung vorliegen. Nach der Aufstellung des dann notwendigen neuen Bebauungsplans und der Beantragung von Zuschüssen kann voraussichtlich Mitte 2009 mit dem Brückenbau begonnen werden. Verlaufen Planungs- und Bauphase reibungslos, könnten die Arbeiten Ende 2011 abgeschlossen sein.

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