Theater-Entscheidung fällt im Juli

Trier · Oberbürgermeister Wolfram Leibe hat dem Steuerungsausschuss am Donnerstagabend im nicht öffentlichen Teil der Sitzung die Idee einer Doppelspitze am Trierer Theater präsentiert. Der Ausschuss signalisierte Zustimmung, entscheiden wird aber der Stadtrat am 14. Juli.

Trier. Einen solchen Fall hat es in der jüngeren Trierer Geschichte bisher nicht gegeben. Ein Oberbürgermeister lässt öffentlich durchblicken, dass er den Kulturdezernenten intern streng getadelt hat. "Wir müssen nicht darüber reden, dass die Kommunikation in Sachen Theater in den letzten Tagen suboptimal war", sagt OB Wolfram Leibe (SPD) am Donnerstagabend, nachdem er die Sitzung des Steuerungsausschusses eröffnet hat. "Das habe ich mit Thomas Egger auch so besprochen. Aber er lächelt schon wieder." Das Lächeln des neben Leibe sitzenden Kulturdezernenten wirkt leicht gequält.
Leibe kündigt den Ausschussmitgliedern bereits zu Beginn der Sitzung an, was er ihnen später am Abend hinter verschlossenen Türen präsentieren wird. Da es um eine Personalangelegenheit geht, wird der Punkt im nicht öffentlichen Teil der Sitzung besprochen. "Der Stadtvorstand hat beschlossen, zur Kontrolle der Einhaltung der Haushaltssperre sowie zur Unterstützung und Verbesserung der Budgetsteuerung im Theater das Vier-Augen-Prinzip einzuführen und mit dem Kulturausschuss zur Vorbereitung einer Stadtratsentscheidung über die Wiedereinrichtung der Stelle eines Verwaltungsdirektors zu beraten."
Bis ein geeigneter Kandidat gefunden ist, werde Kulturdezernent Egger diese Aufgabe übernehmen. "Das Vier-Augen-Prinzip bedeutet, dass die Befugnisse und die Verantwortung des Intendanten ab sofort in Abstimmung mit dem Dezernatsbüro und dem Kulturdezernenten wahrgenommen werden", sagt Leibe.
Der Kulturausschuss werde am 30. Juni beraten und entscheiden, das endgültige Votum komme am 14. Juli vom Stadtrat. Um Leibes Plan umzusetzen, muss der Rat seinen 2013 gefassten Beschluss teilweise aufheben. In diesem wird der Intendant als alleiniger Leiter des Theaters definiert. Doch in Zukunft soll er mit dem Verwaltungsdirektor eine gleichberechtigte Doppelspitze bilden.

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