Therapie mit Katzen soll jungen Psychiatrie-Patienten helfen
Viele junge Patienten der Trierer Kinder- und Jugendpsychiatrie im Mutterhaus haben Probleme mit sozialen Kontakten. Darum besuchen sie regelmäßig die Katzen, die im Zewener Tierheim leben.
Trier. Katze Resi sitzt auf dem Boden und plustert ihr Fell auf. Die Augen halb zugekniffen, beobachtet sie ihre Umgebung und achtet darauf, dass ihr keiner zu nahe kommt. "Resi läuft sofort weg, wenn man zu ihr möchte", sagt Tierpflegerin Andrea Schu. Sie betreut die Katzen in einem der Außengehege des Trierer Tierheims, die wieder vermittelt werden sollen. Jeden Montag ist sie Ansprechpartnerin für eine Gruppe Jugendlicher aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die hier für eineinhalb Stunden für die Katzen zuständig sind. "Einige unserer Patienten sind depressiv, viele haben Kontaktprobleme", berichtet Andreas Klinge, der auf der Jugendstation E2 als Erzieher arbeitet. "Der Umgang mit Tieren bietet für sie die Möglichkeit, abseits der Klinik Erfahrungen zu machen, die den Genesungsprozess positiv beeinflussen." So hat er festgestellt, dass die Patienten offener werden. Die Beschäftigung mit den Tieren führe dazu, Ängste zu überwinden.
Nicht nur die Jugendlichen profitieren. Auch das Tierheim freut sich über den Besuch. "Sie füttern die Katzen und tun alles dafür, dass diese sich wohlfühlen", weiß Anja Oberhausen, Leiterin des Tierheims.
Seit Projektstart im Jahr 2007 haben 100 Patienten der Jugendstation das Tierheim besucht, das ist etwa ein Drittel aller dort aufgenommenen Jugendlichen. red