Tierheim trotzt der Kälte

Kälte wie in den zurückliegenden Tagen kann für Tiere zur Qual werden. Das Tierheim in Trier-Zewen setzt deshalb auf beheizte Innenbereiche, damit keiner der zahlreichen Bewohner erfrieren muss.

Trier-Zewen. Zum Teil herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen, bei denen man sprichwörtlich "keinen Hund vor die Tür jagen" würde. Nichtsdestotrotz schieben manche Tierhalter ihre Verantwortung ab, deshalb herrscht im Tierheim in Trier-Zewen auch im Winter Hochbetrieb.

Das Heim ist aber auf harte Winter vorbereitet. "Alle Tierunterkünfte sind beheizt", sagt Tierheimleiter Andreas Lindig. "Das bedeutet, die Tiere frieren bei uns im Winter nicht." In der Pflegestation hat das Tierheim sogar eine Fußbodenheizung.

Allein für die Hundeanlage werden über den kompletten Winter hinweg 10 000 Liter Heizöl verbraucht, was zurzeit etwa 5900 Euro kostet — den Gasverbrauch in den anderen Häusern nicht mit einberechnet. Der Tierschutzverein Trier als Träger des Heims finanziert die Heizkosten über Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Tiere brauchen bei Kälte Auslauf und warme Stellen



Die beheizten Räume nehmen aber nicht alle Tiere auf die gleiche Weise wahr. Alle Hunde haben bis mittags Auslauf. Das ist auch bei niedrigen Temperaturen kein Problem, sondern sogar gut für die Tiere. "Die Hunde lieben die Kälte", erklärt Lindig. Deshalb können sie sich auf dem Gelände der Hundehäuser frei bewegen.

Allerdings sei es nicht gut, Hunde bei diesen extremen Minustemperaturen die ganze Zeit draußen zu halten. Da habe der Tierschutzverein schon etliche Beschwerden von Nachbarn leichtfertiger Hundehalter bekommen.

Nachmittags können sich die Heimtiere jedenfalls ins beheizte Innere der Hundehäuser zurückziehen. Jeder Hund hat einen Außenbereich und einen Innenbereich in seinem Zwinger. Der Innenbereich liegt jeweils in einem der Hundehäuser. Die Eingänge zu den Häusern sind mit Decken abgehängt, damit nicht zu viel kalte Luft in die Häuser hineinbläst. "Es besteht in keiner Weise die Gefahr, dass Hunde hier erfrieren", versichert der Tierheimleiter. Auch das Futter und Wasser der Triere sei vor dem Frost geschützt.

Einen Sonderstatus bei den Hunden im Tierheim haben ganz alte und ganz junge Tiere, die körperlich nicht so fit sind. Die dürfen im Winter in das sogenannte "Hundewohnzimmer". Dort leben zurzeit Whisky, ein 15 Jahre alter Terrier-Mischling, und Angie, eine kleine Malteser-Welpin.

Ebenso wie bei den Hunden haben auch alle anderen Tiere die Möglichkeit, sich in Gartenhäuser oder Ställe mit Heizung zurückzuziehen. Sogar die Katzen, die Freilandhaltung gewohnt sind, können jederzeit in den beheizten Aufenthaltsraum der Mitarbeiter.

Die Kleintiere im Tierheim sind nicht schlechter dran. Sie sind entweder in beheizten Räumen untergebracht oder haben die Möglichkeit, sich vom Auslaufbereich in ihre beheizten Ställe zu verkriechen.

Wichtig ist Lindig zudem, dass die verschiedenen Häuser des Tierheims unabhängig voneinander beheizt sind. Sollte eine Heizung ausfallen, können die Tiere problemlos umgesiedelt werden. Diesen Winter ist das Tierheim "Gott sei Dank" (Lindig) von Heizungsausfällen verschont geblieben. Hintergrund Zurzeit leben im Tierheim in Trier-Zewen 50 Hunde, 70 Katzen und 25 Kleintiere (Hasen, Kaninchen, Ratten und Hamster). Hinzu kommen zwei Skalare, Zierfische, die Mieter bei einem Auszug in ihrer Wohnung zurückgelassen hatten. Als Wintergäste beherbergt das Tierheim im Moment auch zwei Igel, die zu schwach für das Überwintern in freier Natur sind. (cmk)

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