Tierschützer retten kleinen Hund aus Wassertonne

Trier · Zwei Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins Trier und Umgebung haben einen ausgesetzten Hund gerade noch rechtzeitig vor dem Ertrinken gerettet. Der Terrier-Mischling sucht ein neues Herrchen oder Frauchen.

 Sucht ein neues Zuhause: Flummy. Foto: Tierheim

Sucht ein neues Zuhause: Flummy. Foto: Tierheim

Anja Taylor und Jenny Klenke aus Trier helfen gerne ehrenamtlich im Tierheim Zewen. An diesem Tag arbeiten sie mit verschiedenen Hunden. Als sie sich auf die Heimfahrt machen, sehen sie neben dem Weg vom Tierheim zur Hauptstraße etwas Eigenartiges liegen. Die aufmerksamen Tierschützer steigen aus ihrem Wagen und finden einen toten Terrier-Mischling.
Plötzlich hören die beiden Frauen in der Nähe in einer blauen Wassertonne etwas blubbern. Einer dunklen Ahnung folgend, finden sie dort einen im Wasser zappelnden, mit dem Tod ringenden Welpen.
Sofort greifen Anja und Jenny beherzt zu und wickeln den ängstlichen Vierbeiner in eine Decke. Es scheint der Welpe des am Wegesrand verendeten Tieres zu sein. Sie wenden ihr Auto und fahren zurück ins Tierheim, um das Kerlchen zu versorgen.
"Da der kleine Hund vor Freude wie ein Gummiball herumgesprungen ist, haben wir ihn spontan Flummy genannt", sagen Anja und Jenny. "Glücklicherweise ist er mit etwa vier Monaten jung genug, um keinen Schaden genommen zu haben." Zehn Tage nach seiner Rettung turnt Flummy - medizinisch versorgt - im Tierheim herum.

Bei Sonja Müller, Vorsitzende des Tierschutzvereins, mischt sich Freude über die Rettung mit Enttäuschung über das Verhalten mancher Tierbesitzer: "Leider ist dies kein Einzelfall. Es vergeht in der Urlaubszeit keine Woche, wo nicht irgendwelche Tiere angebunden oder in einer Kiste vor dem Tierheim abgestellt oder schlimmstenfalls einfach über den Zaun geworfen werden."Tödliche Verkehrsunfälle


Häufig bringe die Feuerwehr ausgesetzte und im Nirgendwo aufgegriffene Hunde ins Tierheim. Werden Tiere nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht, sei im Radio etwa zu hören: "Vorsicht, frei laufender Hund auf der Autobahn!" Meist werde die Nachricht nicht lange gesendet, weil die Tiere überfahren würden.
Müller: "Wir vom Tierschutzverein helfen, wo wir können, viele von uns mehrere Stunden täglich. Wir bitten alle Menschen von Herzen aufzupassen, dass solche Dinge wie mit Flummy nicht passieren. Die Leute sollen nicht wegsehen, sondern den Mut haben einzugreifen."

Wer sich vorstellen kann, Flummy oder ein anderes Tier bei sich aufzunehmen, kann sich vor Ort im Tierheim Trier-Zewen informieren. Öffnungszeiten: dienstags und freitags von 14 bis 17 Uhr, mittwochs und samstags von 14 bis 16.15 Uhr.

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