Todkranker Patient

Die Vitalzeichen des Handwerkerparks Feyen werden immer schwächer. Fordert das Gericht tatsächlich ökologische Verträglichkeitsuntersuchungen und Nachbesserungen bei den Lärmemissionsvorgaben, wird das der seit Jahren dahin siechenden Missgeburt den Todesstoß versetzen.

Denn eine nochmalige Planrechtverzögerung um mindestens ein Jahr dürfte auch den hartnäckigsten Geburtshelfern deutlich zu viel sein: Nicht nur HWK-Geschäftsführer Hans-Hermann Kocks, sondern auch Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch müssen dann einsehen, dass das geliebte gemeinsame Kind keine Überlebenschance hat. Sollte die Stadtverwaltung trotzdem blind an der Gewerbefläche festhalten und sollten die Nachbesserungen trotz weiterer Verzögerungen angegangen werden, muss wenigstens die "Krankenakte" des Patienten offen gelegt werden: Denn auch eine genaue Altlasten-Analyse des ehemaligen Militärgeländes steht noch aus. Im Nell's Ländchen hat die Reinigung des Areals Hunderttausende gekostet. Soll der Steuerzahler beim Handwerkerpark Feyen nicht auf dieser Summe sitzen bleiben, müssen die Kosten auf die ansiedlungswilligen Betriebe umgelegt werden. Die von Horsch versprochenen 35 Euro pro erschlossenem Quadratmeter könnten dann schnell auf das Doppelte anwachsen. c.wolff@volksfreund.de