Tödliche Alkoholfahrten

Auf den Straßen der Region Trier hat es 2008 zwar etwas seltener gekracht. Deutlich mehr Wildunfälle und schlimme Folgen von Alkoholfahrten lassen aber bei der Bilanz des Polizeipräsidiums Trier keine Entwarnung aufkommen.

Trier. Genau 20 910 Verkehrsunfälle verzeichnet die vorläufige amtliche Statistik des Polizeipräsidiums Trier für 2008. Damit sank die Zahl um ganze 74 Unfälle im Vergleich zum traurigen Rekord vom Vorjahr. Die Zahl der Wildunfälle stieg um 15 Prozent auf 5531.

Ein erfreulicher Aspekt ist der deutliche Trend zu weniger Verletzten: 3428 Menschen bedeuten den niedrigsten Wert seit zehn Jahren. Allerdings stagniert die Zahl der Todesopfer mit 49. Besonders dramatisch war der Fall einer 40-jährigen Fußgängerin, die am 21. November in Traben-Trarbach von einem Fahrzeug überrollt wurde (der TV berichtete). Der Unfallverursacher flüchtete und konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Weiterhin rückläufig ist die Zahl der Unfälle mit Kindern. "Landesweite Kontrolltage, viele Sonderaktionen und Appelle an die Eltern haben offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt", stellt die Polizei fest. Während Kinder als Radfahrer oder Fußgänger sicherer unterwegs waren, sind sie als Mitfahrer in Autos weiterhin stark gefährdet: 16 Prozent mehr Verletzte notierten die Statistiker.

Immer wieder stellen die Beamten fest, dass Kinder schlecht gesichert sind. Kindersitze sind falsch befestigt, oder Größe, Gewicht und Alter des Kindes passen nicht zu den Vorgaben des Herstellers. Häufig verzichten Eltern bei ihrem Nachwuchs sogar ganz auf das Anschnallen.

Risikogruppe junge Fahrer



"Das Thema Kindersicherung wird auch 2009 einer der Schwerpunkte in der Verkehrsaufklärung, aber auch bei den Kontrollen sein", kündigt die Polizei an.

Sorgen bereitet den Beamten weiter die Gruppe junger Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren. An fast jedem vierten Unfall waren diese oft unerfahrenen und risikofreudigen Fahrer beteiligt, bei Unfällen mit Verletzten sogar an jedem dritten. Die Polizei setzt mit speziellen Präventionsprogrammen an.

Erfolge verbucht die vorbeugende Aufklärung zum Thema Alkohol und Drogen am Steuer in Verbindung mit verschärften Kontrollen. Doch es gibt nach wie vor Unbelehrbare: 467 Mal verursachten betrunkene Fahrer Unfälle, 36 Mal standen Unfallverursacher unter sonstigen Drogen. Fünf Menschen kamen bei Alkoholfahrten ums Leben. Extra Schwerpunkt B 51: Nach einer Serie tödlicher Unfälle auf der B 51 zwischen Bitburg/Nattenheim und Trier startete die Polizei eine Sicherheits-Offensive. In 331 Kontrollstunden von September bis Dezember überwachten die Beamten die Einhaltung der Überholverbote und Tempolimits. Dabei ahndeten sie mehr als 2200 Verkehrsverstöße. 54 Fälle laufen auf ein Fahrverbot hinaus. 2009 will die Polizei die Kontrollen intensivieren und auf verkehrsarme Zeiten ausweiten. (cus)