Tödlicher Unfall auf der Bundesstraße 52 bei Thomm: Suche nach der Ursache

Thomm · Keine Spuren, keine weiterführenden Zeugenaussagen: Noch ist offen, warum ein 56-Jähriger mit seinem Motorrad auf der B 52 bei Thomm mit einem LKW kollidiert ist. Aus Sicht der Polizei ist die Strecke keine ausgewiesene Raserstrecke.

Thomm. Die wichtigste Frage bleibt ungeklärt: Warum geriet in der vergangenen Woche ein 56 Jahre alter Motorradfahrer auf der B 52 bei Thomm auf die Gegenfahrbahn? Dort kollidierte seine 125er Honda mit einem entgegenkommenden LKW. Dessen Fahrer hatte noch versucht, mit einer Vollbremsung den Unfall zu vermeiden. Der Zweiradfahrer war noch an der Unfallstelle gestorben (der TV berichtete).
Weitere Zeugen gefunden


"Es gibt aus Fahrtrichtung des Motorradfahrers keinerlei Spuren auf der Fahrbahn, die einen Rückschluss auf die Unfallursache zulassen würden", sagt Harald Licht, Chef der Polizeiinspektion Schweich. Seine Beamten haben weitere Unfallzeugen gefunden.
Doch diese fuhren hinter dem LKW und können keine weiterführenden Hinweise geben. Für Harald Licht steht deshalb fest, dass das Ergebnis der gutachterlichen Untersuchung abgewartet werden muss.
Der Trierer Peter Kinzig ist nahezu täglich auf der B 52 unterwegs und hat sich mit seinen Beobachtungen an den TV gewandt. Kinzig sagt über die Fahrbahnbeschaffenheit der Bundesstraße in der Nähe des Unfallorts, dass "die Fahrbahn an dieser Stelle Bodenwellen hat".
Wenn ein Motorradfahrer diese mit hoher Geschwindigkeit erwische, könne er leicht vom Kurs abkommen. Außerdem wird nach Kinzigs Meinung auf der Straße zwischen Höfchen und der Ehranger Brücke zu schnell gefahren. Aus polizeilicher Sicht stellt sich die Sache anders dar.
Der Abschnitt der B 52 bei Thomm ist nicht das, was die Beamten eine Unfallhäufungsstelle oder -linie nennen. Das heißt: Es gibt dort keine hohe Zahl von Abbiege-, Überhol- oder Geschwindigkeitsunfällen. 2012 gab es bei Thomm insgesamt 37 Verkehrsunfälle, sagt Harald Licht: 33 Wildunfälle sowie vier Vorkommnisse, bei denen Übermüdung, Alkohol, Abstand oder Fahrfehler als Gründe ausgemacht wurden. Für 2013 sieht die Zwischenbilanz ähnlich aus.Nur zwei Prozent zu schnell


Aufgrund dieser Zahlen gibt es für die Polizei keine besondere Notwendigkeit, die Geschwindigkeit mit Nachdruck zu kontrollieren.
Trotzdem hat die Polizei im Juni gemessen, ob die erlaubten 100 Kilometer pro Stunde eingehalten werden. 840 Fahrzeuge wurden erfasst, 20 waren zu schnell unterwegs. Das sind etwas mehr als zwei Prozent. Davon ausgehend gibt es für den Leiter der Polizeiinspektion Schweich derzeit keinen Grund, baulich etwas an der B 52 zu ändern.
Dies sagt Licht auch im Wissen um einen tödlichen Unfall, der sich im November 2011 bei Thomm ereignete. Damals war ein aus Richtung Trier kommendes Auto auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem anderen PKW kollidiert. "Die Unfälle haben also nichts miteinander zu tun, außer dass sie sich an fast gleicher Stelle ereigneten", sagt Licht.
Beim Unfall in der vergangenen Woche war der tödlich verletzte Motorradfahrer in Fahrtrichtung Trier unterwegs gewesen.

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