Tööörööö! 2013 marschieren die Elefanten

Trier/Luxemburg · Die Elefanten-Babys kommen: Vom 19. Juli bis 18. Oktober 2013 sind 85 von Künstlern gestaltete Tier-Figuren in Trier und Luxemburg zu sehen. Die Kulturveranstaltung für einen guten Zweck soll die beiden Städte überregional ins Gespräch bringen.

Sie waren schon in Amsterdam, London, Singapur, Mailand und Kopenhagen zu Gast, nun kommen sie nach Trier und Luxemburg: 1,50 hohe von Künstlern gestaltete Elefanten-Baby-Skulpturen. Der TV erklärt, was es mit der Kunstaktion für einen guten Zweck auf sich hat.

Wie ist die Elephant Parade entstanden?
Der niederländische Geschäftsmann Marc Spits wurde bei einer Thailand-Reise 2007 mit den Problemen der asiatischen Elefanten konfrontiert. Deren Zahl ist in den vergangenen 100 Jahren um 90 Prozent geschrumpft, heute leben nur noch etwa 35 000 Tiere in 13 Ländern. Dagegen wollte er etwas tun, gründete eine gemeinnützige Stiftung ("The Asian Elephant Foundation") und sammelt seitdem Geld für Rettungsprojekte - unter anderem mit den Elefanten-Paraden. Vier Millionen Euro sind nach Angaben der Stiftung so bereits zusammengekommen.

Wie funktioniert die Elephant Parade?
Die Parade ist Kunst im öffentlichen Raum. 1,50 Meter hohe Statuten von Elefantenbabys werden von regionalen und überregionalen Künstlern gestaltet und in Trier und Luxemburg vom 19. Juli bis zum 18. Oktober 2013 zu sehen sein. Finanziert werden die Rohlinge, die Veranstaltungen und die ganze Logistik über Patenschaften, die Privatpersonen, vor allem aber Unternehmen als Sponsoren einzelner Elefanten übernehmen. Beim Trierer Teil der Ausstellung kostet die Patenschaft 3750 Euro. Die Paten können sich einen der fertig gestalteten Elefanten aussuchen und im Vorfeld Gestaltungswünsche äußern - allerdings gibt es keine Werbe-Kunstwerke mit Firmenlogos oder Schriftzügen. Darüber, dass ein künstlerischer Anspruch gewahrt bleibt, wacht eine Jury. Derzeit läuft die Bewerbungsphase für die Künstler (Infos können per Mail angefordert werden unter trier-luxembourg@elephantparade.com ). Nach der öffentlichen Ausstellung können entweder die Paten-Unternehmen die Elefanten kaufen. Oder sie werden bei zwei Auktionen in Trier und Luxemburg versteigert. Vom Erlös aus Verkauf und Versteigerung gehen 70 Prozent an die Stiftung, 15 Prozent an die Marke Elephant Parade und 15 Prozent an den Künstler. Außerdem steht der Erlös je einer Elefanten-Versteigerung für ein soziales Projekt in Trier und Luxemburg zur Verfügung. Rund um die Baby-Elefanten gibt es eine Reihe von Merchandising-Produkten wie Malkästen mit Elefanten-Figuren, ein Buch, das alle Elefanten zeigt, oder Repliken von rund 40 der Künstler-Elefanten-Babys.

Wer steckt hinter der Elefanten-Parade in Trier und Luxemburg?
Karin Kaltenkirchen, Geschäftsführerin des Modehauses Marx, und ihre Freundin Nele Sottmann, Produktmanagerin bei RTL Luxemburg, sind 2011 bei einem Urlaub in Kopenhagen auf die Elephant Parade aufmerksam geworden und entschlossen sich, die Veranstaltung nach Trier zu holen. Bei der Bewerbung überzeugten sie die Stiftung mit der Idee, eine grenzüberschreitende Ausstellung parallel in zwei Städten zu machen. Auch Hamburg hatte sich für die erstmalige Ausrichtung in Deutschland beworben. Zur Organisation haben die beiden Freundinnen die Elephant Expo Trier-Luxemburg GmbH gegründet. Nele Sottmann: "Die Elefanten sind nicht nur Kunst im Stadtraum. Sie sind auch eine Metapher. Es geht nicht nur um den Umgang mit den Tieren, sondern auch um unseren Umgang mit der Natur."

Was bringt die Parade der Stadt Trier?
Kinder klettern auf ihnen herum, Touristen machen Fotos auf den süßen Elefanten-Skulpturen - neben dem guten Zweck ist auch Stadtmarketing eine Motivation für die Ausrichtung der Parade. Karin Kaltenkirchen: "Die Elefanten werden Zigtausenden Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern." Deshalb ist die City Initiative, der Zusammenschluss von Händlern und Dienstleistern, auch unterstützend mit im Boot. Vorsitzender Michael Cornelius (SinnLeffers): "Die Parade ist ein sympathisches Stadtgespräch - und bringt Trier auch überregional in den Fokus." Die City-Initiative will Veranstaltungen 2013 in einen Zusammenhang mit den Elefanten stellen. Auch Schul- oder Kindergartenprojekte sind denkbar. Oberbürgermeister Klaus Jensen sagt: "Die farbenfrohen Elefanten werden eine weitere Bereicherung der Stadt sein."

Wo sind die Elefanten zu sehen?
60 der 1,50 Meter hohen Skulpturen werden in der Stadt Luxemburg ausgestellt, mindestens 25 in der Stadt Trier, möglicherweise weitere. Der zahlenmäßige Unterschied erklärt sich daraus, dass das Sponsoren-Volumen im Großherzogtum einfach höher ist. Die Figuren stehen verteilt in der ganzen City, die genauen Standorte werden derzeit mit der Verwaltung abgestimmt.

Was ist mit dem Promi-Faktor?
Bei den Vorgänger-Paraden haben unter anderem die Sängeringen Katy Perry und Joss Stone sowie Designer Tommy Hilfiger Elefanten gestaltet. Bei den Auktionen gingen die Preise entsprechend in die Höhe. Auch Sottmann und Kaltenkirchen haben Anfragen bei Promis in Deutschland und Luxemburg gestartet - feste Zusagen gibt es noch nicht.

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