Toni, ich komme

Da trifft mich doch fast der Schlag: Als ich vom Stammtisch nach Hause komm', sitzt mein' Bärbel da und wälzt Urlaubskataloge. "Josef, mein Schatz", zwitschert sie, wie sie das immer macht, wenn sie was von mir will, "wir sollten unsere Beziehung mal wieder auffrischen und schön in Urlaub fahren!

" Pauff, das sitzt. In Urlaub? Ich kann mich noch gut an unseren letzten Aufenthalt auf Malle erinnern. Kein Viez weit und breit, mein' Bärbel wollte von einer Glasmanufaktur zur nächsten Perlenfabrik und ich bin bei dem ganzen Gereise fast verdurstet. Und was hat meine Bärbel da alles an Katalogen aufgefahren: Die schönsten Kreuzfahrten (dabei werd' ich schon auf der Mosel seekrank), Wellness-Urlaub mit Schokoladen-Massage (ich brauch' zum Wohlfühlen nur mein' Porz Viez, und mein' Bärbel als Schokopuppe muss ich auch net haben) oder die Rundreise "Märchen aus 1000 und eine Nacht"? "Wir wär's, wenn du mit deinem Kegelclub die ,Weimar-Tour' buchst? Wenn Ruth, Rita und du ein wenig Glück habt, trefft ihr den Schröer oder sonst einen Promi, der euch den Stadtführer macht." Da guckt mich mein' Bärbel doch an, als hätte die das von vornherein so geplant. Naja, manchmal wird man als Mann vorgeführt. Ich fahr' nach dem ganzen Trubel hier mit meinem Rad auf den Saargau zu meinem Freund, dem Trester-Toni: Der schätzt einen guten Viez und hat noch einen Seelentröster für mich.

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