Tote Hunde in Trier-Ruwer: Staatsanwalt stellt Ermittlungen ein

Trier-Ruwer · Die Staatsanwaltschaft Trier hat die Ermittlungen wegen vergifteter Hunde in Trier-Ruwer eingestellt. Dort hatten in den vergangenen Jahren fünf Hunde offenbar ausgelegte Giftköder gefressen – zuletzt musste Labrador Goldi eingeschläfert werden.

"Es ist eine Frechheit, wie Tiere in unserem Rechtsstaat behandelt werden", empört sich Hannah Kündgen. "Sie gelten rechtlich als Sache, dabei sind sie vollwertige Familienmitglieder", findet die 22-Jährige. Der Grund für ihre Entrüstung: Die Staatsanwaltschaft Trier hat das Verfahren gegen einen unbekannten Tierquäler eingestellt, der in Trier-Ruwer vergiftete Köder ausgelegt haben soll. Vier Hunde sollen daran gestorben sein.

Mit dem Einstellen der Ermittlungen ist nun die Hoffnung der Familie Kündgen und der anderen Tierhalter begraben, dass der Hundehasser ermittelt wird und damit die seit 2003 andauernde Giftköder-Serie ein Ende nimmt.

Nachdem Goldi eingeschläfert werden musste, hatte Hannahs Vater, Benedikt Kündgen, Strafanzeige erstattet. Der Familienhund hatte während eines Spaziergangs offenbar einen Giftköder gefressen: In einer Hecke in der Straße Auf Sprung fand Hannah eine Schale mit Fleischstücken, die mit Schneckenkorn vermischt waren.

Benedikt Kündgen ging von vorsätzlicher Tierquälerei aus - da in den vergangenen Jahren im Stadtteil drei Hunde an den Folgen einer Vergiftung gestorben waren, ein weiterer überlebte.

Jürgen Brauer, leitender Oberstaatsanwalt in Trier, sagt: "Allein der Umstand, dass das Gift auf einem Grundstück gefunden wurde, begründet keinen ausreichenden Verdacht, um gegen die Eigentümer des Grundstücks zu ermitteln." Zudem gebe es keine Zeugen oder sonstige Beweismittel. "Das Grundstück ist vielmehr frei zugänglich, so dass letztlich jeder die Köder dort hätte auslegen können", sagt Brauer. Darum sei das Verfahren eingestellt worden.

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