Toter Fuchs als Ekelfaktor

GUSTERATH. Tagelang moderte ein Fuchskadaver am Rande der L 143 vor sich hin. Die täglich dort vorbeikommenden Jogger und Spaziergänger ekelten sich.

Die Todesursache des Tieres ist unbekannt. Fest steht nur: Wäre der Fuchs waidmännisch erlegt worden, hätte ihn der Jäger nicht einfach am Straßenrand der L 143, Gemarkung Gusterath, liegen gelassen. Es ist daher anzunehmen, dass der ausgewachsene Fuchs, der die Größe eines Hundes hat, ein Opfer des Straßenverkehrs geworden ist.Wenn ein Kadaver zur Zuständigkeits-Frage wird

Vor etwa eineinhalb Wochen hatte Dieter Rasokat bei seiner täglichen Jogging-Tour den Kadaver am Straßenrand entdeckt. "Der ist wohl in der Nacht überfahren worden, und man wird ihn gleich wegräumen", dachte der Jogger und lief weiter. Wie Rasokat dachten auch viele andere Jogger und Spaziergänger, die täglich die Stelle an der L 143 passieren. Doch am folgenden Tag lag der verendete Reinecke immer noch am Straßenrand. Nachdem der Jogger mehrere Tage mit dem toten Tier konfrontiert worden war, verständigte er die Polizei, die sich jedoch nicht für zuständig erklärte. Nicht zuständig war auch der daraufhin verständigte Ortsbürgermeister von Gusterath, Günter Scherer, der den Fall aber an das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer weiterleitete. Beim zuständigen Jagdpächter meldete sich zu dem Zeitpunkt lediglich der Anrufbeantworter. Scherer zum TV: "Die Entfernung so eines Fuchskadavers ist wegen der möglichen Gesundheitsgefährdung kein einfaches Problem. Das ist etwas für Fachleute. Da schicke ich nicht einfach den Gemeindearbeiter hin." Über Ortsbürgermeister Scherer landet der Fall "toter Fuchs" also bei Eduard Müller vom Ordnungsamt der VG Ruwer. Müller: "Liegt ein Kadaver direkt am Straßenrand, verständige ich die zuständige Straßenmeisterei, die ihn dann entfernt." Den Schilderungen nach habe der Fuchs aber eben nicht direkt an der Landesstraße gelegen, sondern bei einem parallel verlaufenden Wirtschaftsweg - demnach kein Fall für die Straßenwärter, sondern für den Jagdpächter. Den erreichte Müller nach eigenen Angaben aber erst nach zwei Tagen. Am Folgetag kam die Rückmeldung des Pächters, man habe den Fuchs an der bezeichneten Stelle nicht gefunden. Wie sich am vergangenen Wochenende dann herausstellte, lag der Kadaver tatsächlich an der Landesstraße und nicht neben dem Wirtschaftsweg. Seit Dienstag ist der dahingeschiedene Meister Reinecke endlich verschwunden. Vermutlich hat ihn der Jagdpächter, der gestern wieder nicht erreichbar war, entfernt und fachgerecht "entsorgt".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort