Totgesagte leben länger

Das Bild vom "Dornröschenschlaf" aus dem jemand oder etwas "wachgeküsst" wird, darf bei der Treviris-Passage nicht bemüht werden. Denn vom Romantisch-Märchenhaften war die alternde Passage stets weit entfernt.

Zur Treviris-Passage passt eher die Legende des Vogels Phoenix, der im Feuer zu Asche verbrennt, um sich dann aus einem hässlichen Wurm mühevoll neu zu entwickeln. Seit jeher ist die Passage das Sorgenkind der Trierer Immobilienwelt. Ihre Winkel und Ecken sowie der Busplatz davor gelten bei der Polizei als gefährliches Pflaster. Anwohner beschweren sich über randalierende Jugendbanden, die sich am Abend dort sammeln, streiten und Passanten anpöbeln. Einfach war es bestimmt nicht, einen bekannten, starken Hauptmieter zu finden. Der LBS ist das Kunststück gelungen - auch wenn das mit vielen Zugeständnissen verbunden sein dürfte. Respekt für diese Leistung! Bevölkern tatsächlich 5000 Kunden täglich die Passage und gibt es keine Leerstände mehr, könnte der Betrieb die Kleinkriminellen vertreiben. Das wiederum würde zum Image-Gewinn der Passage beitragen. Und vielleicht wachsen dem Aschen-Wurm tatsächlich bald neue, bunte Schwingen. c.wolff@volksfreund.de

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