Tragische Flucht im Galopp - Pferd stirbt nach Flucht vom Trimmelter Hof nach Konz

Trier/Konz · Ein Pferd gerät in Panik und läuft von Trier bis nach Konz - über die Hauptverkehrsachsen. Es rammt auf seiner Flucht ein Auto, dessen Fahrerin leicht verletzt wird. Die Polizei kann das Tier nicht aufhalten, alle Versuche scheitern.

 Ein Augenzeuge fotografiert das panische Pferd auf der B 51 mit seinem Handy. Foto: privat

Ein Augenzeuge fotografiert das panische Pferd auf der B 51 mit seinem Handy. Foto: privat

 Mit diesem Auto stieß das Tier zusammen. Foto: Polizei

Mit diesem Auto stieß das Tier zusammen. Foto: Polizei

Foto: (h_st )

Das Drama beginnt mit einer alltäglichen Situation. Auf dem Gelände des Reitvereins Trier im Stadtteil Olewig will eine Auszubildende ein Pferd satteln. Doch das Tier erschrickt und reißt sich los. "Wir können zurzeit nicht sagen, was das Pferd derart verstört hat", sagt Lisa Göbel von der Geschäftsstelle des Reitvereins. "Es ist erst seit August bei uns."
Pferde sind sogenannte Fluchttiere. Weglaufen ist der erste In-stinkt bei Gefahr. Die Flucht des Tieres nimmt schnell dramatische Formen an. Es läuft zuerst in Richtung der Hunsrückstraße. Der dort herrschende Verkehr versetzt das Pferd dann endgültig in Panik, das vermuten die Ermittler. Damit beginnt eine Flucht über vier Kilometer auf Hauptverkehrsachsen (siehe Grafik). Eine Flucht, die tragisch enden wird.
Das Pferd läuft über die Riesling-Wein-Straße und die Olewiger Straße zunächst bis über den Kreisel in Trier-Süd. In der Kaiserstraße rutscht es auf dem nassen Boden aus, stürzt und fällt gegen ein dort geparktes Auto.
Das Tier rappelt sich wieder auf und läuft weiter. Autofahrer versuchen auszuweichen. Fußgänger sehen die Szenen und informieren per Handy die Polizei, dort geht am späten Vormittag eine Flut von Notrufen ein.
In dieser extrem gefährlichen Situation kommt es schließlich zum Unfall: Das verstörte Pferd läuft gegen ein Auto, die Fahrerin wird dabei leicht verletzt. Auch das Trier ist mittlerweile verletzt, läuft aber weiter auf die Gegenfahrbahn - die Südallee - und ab deren Ende am Moselufer weiter in Richtung Konz, teilweise in vollem Galopp.
Die Polizei schickt mehrere Streifenteams raus. Doch die Beamten haben keine Chance, das Tier aufzuhalten und seine Flucht zu stoppen. Sie können lediglich die Fluchtstrecke absichern und alle Verkehrsteilnehmer mit Blaulicht auf die äußerst gefährliche Situation aufmerksam machen. Insgesamt sind fünf Polizeistreifen im Einsatz. Es ist wohl pures Glück, dass das verängstigte Tier keine weiteren Unfälle verursacht.
Die panische Flucht endet schließlich tragisch. In der Domänenstraße in Konz läuft das Pferd in eine Baustelle und bleibt schwer verletzt liegen.
Der Bauleiter in der Domänenstraße schildert die Situation: "Das Pferd ist gegen einen Bagger gerannt. Dann ist es weggerutscht und unter der Leitplanke liegengeblieben." Dabei habe das Tier noch Glück gehabt, dass es nicht in die rund drei Meter tiefe Baugrube gefallen sei. Die Firma verlege dort gerade neue Leitungen, deshalb seien die Tiefbauarbeiten notwendig, sagt der Bauleiter. "Das alles ist natürlich sehr traurig für das Tier und seine Halter."
Eine sehr schnell vor Ort erscheinende Tierärztin kann das schwer verletzte Pferd nicht mehr retten. Es wird direkt vor Ort eingeschläfert. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 15 000 Euro.

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