Training: Helfen statt wegsehen

Trier · Zivilcouragetrainerinnen und -trainer aus ganz Rheinland-Pfalz haben sich zum Austausch in Trier getroffen. Das Treffen wurde von der Arbeitsgemeinschaft Frieden in Kooperation mit der Leitstelle Kriminialprävention im Innenministerium Rheinland-Pfalz ausgerichtet.

Trier. "Gewaltfrei handeln ohne sich selbst zu gefährden" so das Motto der Zivilcourage-Trainings für Jugendliche und Erwachsene. "Oft sind es kleine Alltagssituationen, in denen wir Zivilcourage zeigen können: der rassistische Spruch auf der Arbeit, das Schubsen im Bus, jemand schlägt ein Kind im Supermarkt oder in der Fußgängerzone wird ein Obdachloser attackiert", sagte Hermann Anell, Zivilcouragetrainer aus Trier, und weiter: "Es kann jeden treffen und jeder hofft auf Menschen die eingreifen - wie das geht, kann jeder in unseren Trainings lernen!" Die Nachfrage nach Trainings erhöhen ist neben Weiterqualifizierung eines der Ziele des neuen Netzwerks.
In Rheinland-Pfalz gibt es ein Netzwerk von inzwischen rund 25 ausgebildeten Trainern für Zivilcourage, bei den Tagestrainings für Gruppen und Klassen gebucht werden können.
Die AG Frieden Trier fungiert als Kontaktstelle und vermittelt für Zivilcourage-Trainer in Rheinland-Pfalz unter Telefon 0651/9941017 www.AGF-Trier.de.
Das Netzwerk Zivilcourage hofft auf verstärkte Nachfrage von (Hoch-)Schulen, und Jugendeinrichtungen, aber auch von Vereinen und Parteien, aus der Verwaltungen und für "alle zivilgesellschaftlichen Gruppen denen Demokratie und Menschenrechte am Herzen liegen."
"Unsere Gesellschaft braucht mehr Zivilcourage - Gewalt und Bedrohungen, zum Teil zielgerichtet gegen Minderheiten wie Migranten oder Obdachlose zum Beispiel durch Neonazis, aber auch unspezifischzum Beispiel durch Jugendliche gegen unterschiedlichste Menschen sowie Diskriminierungen im Alltag bedürfen unseres Engagements für ein demokratisches Miteinander!", ergänzt Markus Pflüger von der AG Frieden Trier, die das landesweite Netzwerk für Zivilcourage initiiert hat, um das Wissen, wie man in Bedrohungssituationen richtig eingreifen kann, noch bekannter zu machen.
Zivilcourage kann geübt werden - im Training werden sozialpsychologische Erkenntnisse vermittelt, Verhaltensweisen erlernt und in Rollenübungen Tipps erarbeitet, dazu gehören beispielsweise: "Fordern Sie andere direkt auf, mit Ihnen gemeinsam einzugreifen, beauftragen Sie jemanden, Hilfe bzw. die Polizei zu rufen, meiden Sie Körperkontakt mit dem Angreifer, duzen, beleidigen und drohen Sie nicht, kritisieren Sie die Situation, nicht die Person." red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort