Trauer um alte Trauerweide

Trier · Ein imposantes Stück Trierer Palastgarten ist nicht mehr: Die Stadt hat die Trauerweide am Weiher gefällt. Der mehr als 90 Jahre alte Baum war wegen Pilzbefalls nicht mehr zu retten.

 Die Überreste nach der Fäll-Aktion. Dahinter die 2002 gepflanzte junge Weide.

Die Überreste nach der Fäll-Aktion. Dahinter die 2002 gepflanzte junge Weide.

Foto: Roland Morgen
 Die Trauerweide am Palastgarten-Weiher im Januar 2009.

Die Trauerweide am Palastgarten-Weiher im Januar 2009.

Foto: Roland Morgen

(rm.) Es war ein langes Siechtum. Bereits im Juni 2002 berichtete der TV vom Pilzbefall der Trauerweide im südlichen Palastgarten. Damals schnitten Mitarbeiter des Grünflächenamts den Baum stark zurück. So sollte verhindert werden, dass der morsche Stamm bei Sturm auseinander bricht.

Die Mission war erfolgreich. Frei nach dem Motto „Totgesagt leben länger“ führte die damals schon fast 90 Jahre alte Trauerweide alle Prognosen zu ihrer restlichen Lebensdauer ad absurdum.

„Wir gingen zunächst von drei bis maximal vier Jahren aus“, erinnert sich Grünflächenamts-Chef Franz Kalck (59). „Aber der Baum hielt sich wacker.“ Auch dank weiterer Rückschnitt-Aktionen, die das Gewicht der Krone reduzierten und damit den Stamm entlasteten. Die fortschreitende Fäulnis, ausgelöst durch den Schädlingspilz Schwefelporling, ließ sich aber weder stoppen noch eindämmen.
„Nachdem wir einige Jahre lang beide Augen zugedrückt haben, mussten wir jetzt schweren Herzens handeln. Die Standsicherheit war in höchstem Maße gefährdet“, begründet Franz Kalck die „nicht mehr weiter aufschiebbare“ Fäll-Aktion. Die fand am vergangenen Freitag statt, vor den Augen vieler entsetzter Passanten.

Für Ersatz war bereits 2002 gesorgt worden. Im Herbst nach der damaligen Rückschnittaktion pflanzte das Grünflächenamt neben der alten eine junge Weide.

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