Traum vom Schreiben

TRIER-MITTE/GARTENFELD. 24 Jahre lang unterrichtete sie als Lehrerin Deutsch und Englisch, bis ein Schicksalsschlag die Richtung in ihrem Leben veränderte. Mit 50 Jahren verwirklichte sich Elisabeth Biewer ihren Traum vom Schreiben und ging unter die Autoren. Mittlerweile hat sie zwei Bücher auf den Markt gebracht und einen eigenen Verlag gegründet.

"Den Traum, ein Kinderbuch zu schreiben, hatte ich immer, aber neben dem Schuldienst habe ich einfach nicht die Zeit gefunden, das einmal anzugehen", sagt Elisabeth Biewer. Während sie den Traum vom selbstständigen Autoren-Dasein als passionierte Leseratte immer weiterhegte, schlug plötzlich das Schicksal in ihrer Familie zu. "Nachdem meine Mutter ganz unerwartet verstorben ist, habe ich mich gefragt: Und jetzt? Das kann doch nicht alles gewesen sein! Morgen soll ich wieder ganz normal in die Schule gehen?" Die damals 50-Jährige zog aus dem einschneidenden persönlichen Erlebnis ihre Konsequenzen und beschloss, "einfach was anderes zu machen". Anfang des Jahres 2002 quittierte sie zum Schulhalbjahr den Dienst als Lehrerin an der Blandine-Merten-Realschule und machte sich an ihre erste Abenteuergeschichte über die Freunde "Emma und Jonathan - Das Paradies darf nicht sterben". Erzählung über Freundschaft und Frieden

Die Erzählung über Freundschaft, Frieden und Harmonie entwickelte sich immer weiter, und die frisch gebackene Autorin fand sich während der zweijährigen Arbeit in ihrem Element wieder. "Wenn ich schreibe, bin ich mittendrin. Dann bin ich ein bißchen Emma und ein bißchen Jonathan. Die Geschichten sind für Kinder ab zehn Jahren gedacht", erzählt die gebürtige Longuicherin. Nicht ohne Stolz band sie feinsäuberlich die erste fertige Fassung ihres Textes, mit den liebevoll dazu angefertigten Bleistiftzeichnungen ihrer Tochter Tina, die gerade ihr Modedesign-Studium an der Fachhochschule abgeschlossen hat, und schickte es an mehrere Verlage. "Ich war aufgeregt und dann enttäuscht, als nur Absagen kamen", berichtet die 54-Jährige über die Schwierigkeiten beim Verlegen ihres ersten Buches, das ihrer Mutter gewidmet ist. "Mein Mann hatte dann die Idee, einfach einen eigenen Verlag zu gründen und hat das auch umgesetzt. Ohne ihn wäre nichts draus geworden." Im Biewerschen "Tausendfuß-Verlag" ist so mittlerweile auch das zweite Buch von Elisabeth Biewer - "Der Weg führt durch die Dunkelheit" - erschienen, in dem die Freunde Emma und Jonathan um eine Klassengemeinschaft kämpfen. Beide Bücher hat die Kinderbuchautorin, die selbst vor allem gerne Krimis britischer Schriftsteller liest, in öffentlichen Lesungen vorgestellt und war auch schon zu Gast in verschiedenen Schulen. "Meine Bücher sind quasi ein Familienprojekt, denn ohne die schönen Illustrationen meiner Tochter und die Hilfe meines Mannes Wilfried hätte ich meinen Traum sicher nicht verwirklichen können." Ihnen hat sie ihr zweites Buch gewidmet.

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