Traurige Bilanz bei jungen Fahrern

SCHWEICH. Die Unfallzahlen des Jahres 2006 im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Schweich weisen keine großen "Ausreißer" im Vergleich zu den Vorjahren auf. Die Statistik zeigt im Wesentlichen eine gleich bleibende Tendenz.

Die PI Schweich ist zuständig für die Stadt und Verbandsgemeinde (VG) Schweich, Teile der VG Ruwer und der VG Trier-Land sowie für die Trierer Stadtteile Ehrang, Pfalzel, Biewer und Ruwer. Insgesamt erhöhte sich 2006 die Zahl aller dort registrierten Unfälle auf 1350. Dies bedeutet gegenüber 2005 einen Anstieg um 74 Unfälle. Allerdings zeigt sich insgesamt kein ansteigender Trend, wie die Vergleichszahlen aus 2004 (1323) und 2003 (1346 ) belegen. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten blieb mit 181 im Vergleich zu 2005 unverändert. Deutlich weniger schwer Verletzte

Erfreulich ist der Rückgang der schwer Verletzten um 23 Prozent (zwölf Unfälle). Allerdings stieg der Anteil der leicht Verletzten um knapp acht Prozent (zehn Unfälle). Verdoppelt hat sich die Zahl der tödlichen Unfälle von zwei im Jahr 2005 auf vier 2006. Bei den vier Unfallopfern handelte es sich um eine Fußgängerin, einen Radfahrer, einen Motorradfahrer sowie eine PKW-Fahrerin. Polizeioberkommissar Friedhelm Fleischmann: "Die Unfallanalyse zeigt, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit immer noch die Hauptunfallursache ist." Daher seien auch künftig intensive Geschwindigkeitskontrollen erforderlich. Ein weiteres großes Gefahrenpotenzial sieht die Polizei im Alkohol- und Drogenkonsum. Bei 34 Verkehrsunfällen stand mindestens ein Beteiligter unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Die Folge waren Blutentnahmen und der Einbehalt von Führerscheinen. Außerdem wurden in weiteren 91 Fällen Kraftfahrer wegen des Verdachtes der alkohol- oder drogenbedingten Fahruntüchtigkeit untersucht. 54-mal stellte die Polizei Fahrzeug und Führerschein der Betroffenen vorbeugend sicher. Leicht zurückgegangen sind die Unfälle mit Kindern. 18 Kinder wurden 2006 als Radfahrer, Fußgänger oder Mitfahrer in Fahrzeugen verletzt. Im Vorjahr waren es 22. Auf dem Schulweg ereigneten sich glücklicherweise nur wenige Unfälle. Dennoch stieg die Zahl von null im Jahr 2005 auf drei im Jahr 2006 an. Fleischmann: "Neben der präventiven Arbeit der Polizei, etwa beim Verkehrsunterricht für Grundschulkinder, werden weiterhin intensive Gurt- und Kindersitzkontrollen notwendig sein." Leicht gestiegen sind die Unfallzahlen bei der Risikogruppe der jungen Fahrer. 2005 wurden insgesamt 294 Unfälle dieser Gruppe registriert, 2006 waren es 341. Es zeigt sich aber wie in den Vorjahren eine in etwa gleich bleibende Quote von 25 Prozent. Vergleiche man aber den geringen Bevölkerungsanteil der jungen Menschen von etwa acht Prozent, dann sei deren Unfallquote deutlich zu hoch, betont Fleischmann. Weiterhin hohe Quote bei jungen Fahrern

Ursachen dafür dürften mangelnde Fahrpraxis, große Risikobereitschaft, Selbstüberschätzung und bisweilen auch Imponiergehabe sein. Nach Auffassung der Polizei könnte das "begleitete Fahren mit 17" dazu beitragen, diese Zahlen zu senken. Für Rheinland-Pfalz liegen noch keine Analysen vor. Die Ergebnisse aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland zeigen nach Polizeiangaben aber einen deutlichen Rückgang von Unfällen mit jungen Fahrern. Um zwei Prozent zugenommen haben im Bereich der PI Schweich die Fälle von Unfallflucht. Hatten die Beamten im Jahr 2005 noch 217 Fälle zu bearbeiten, so steigerte sich dies im Jahr 2006 auf 258. Immerhin konnten 111 Fälle (43 Prozent) aufgeklärt werden. 336-mal wurden die Beamten zu Verkehrsunfällen mit Wild gerufen.

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