Treffpunkt: Brandruine

Ihr Freizeitvergnügen ist lebensgefährlich: Seit Jahren dient eine Brandruine nahe dem Schulzentrum "Am Mäusheckerweg" in Trier-Ehrang Kindern und Jugendlichen als informeller Jugendtreff. Die Eigentümer kommen der städtischen Aufforderung, das Gelände zu sichern, bisher nicht nach.

Das ehemalige Bahnwärterhäuschen brannte vor einigen Jahren ab. Die Ruine ist ungesichert und Treffpunkt von Kindern und Jugendlichen. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Manche Jugendliche gehen direkt nach der Schule zu der wenige Meter entfernten Ruine, die nach einem Brand vor einigen Jahren im frei zugänglichen Gelände immer weiter verfällt. Andere kämen erst nachts und feierten unter lebensbedrohlichen Umständen eine Party, berichtet Fischereiaufseher Guido Eberhardt, der dort Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche über 20 Jahre getroffen hat. Ein gefährliches Vergnügen: Wer unter den verkohlten Dachbalken inmitten von Schutt und bröckelnden Mauern Graffitis sprühe, spiele zweifellos mit dem Leben.

Alkohol-Konsum gehöre stets zu den Treffen dazu, außerdem der Genuss von selbstgebastelten Wasserpfeifen mit fraglichem Inhalt, so Eberhard. Die dafür benötigten Utensilien hat er rund um die Ruine im Gestrüpp gefunden. Zwar fährt die Bundespolizei regelmäßige Streifen in dem besagten Gebiet. Auffälligkeiten seien aber nicht festgestellt worden, so ein Sprecher der Polizei.

Ein TV-Artikel griff bereits im Juli das Thema auf. Entgegen der Zusage des Eigentümers vom November, die Gefahr zu beseitigen, tat sich nichts. Eigentümer sind Annemarie und Manfred Grommes, denen in Bitburg-Matzen ein Lava- und Transportunternehmen gehört. "Ich weiß von nichts, das macht alles mein Mann", erklärte Annemarie Grommes auf TV-Anfrage. Das ehemalige Bahnwärterhäuschen ist nur einer von mehreren gefahrvollen Jugend-Treffpunkten in Ehrang. Die Ruinen am Kaiserhammer-Weiher, beim Mühlengelände und im ehemaligen Jugendtreff bei der Servaisstraße sind ebenfalls beliebte Anziehungspunkte.

"Ich kann an die Jugendlichen appellieren, mich aber nicht um sämtliche Ruinen in der Stadt kümmern", bezieht Streetworkerin Michaela Stoll deutliche Stellung. Sie sieht die Stadt in der Pflicht.

In der Tat hat die Bauaufsicht am 12. Februar die Forderung ausgesprochen, innerhalb von acht Wochen das Gebäude abzureißen und sofort zu sichern, damit keine Gefahr mehr besteht — geschehen ist nichts. "Die Lösung ist nur der Abriss, spätestens am 30. April", meint Manfred Grommes und begründet seine Untätigkeit mit dem Wetter. w