Tribünenanbau kommt

TRIER. (DiL) Die Stadt Trier stellt 135 000 Euro für einen Tribünen-Anbau im Moselstadion zur Verfügung. Obwohl Eintracht Trier als Nutzer die Kosten für die Investition abtragen soll, gab es im Stadtrat kontroverse Auffassungen.

Man sei vom Antrag der Verwaltung "ein bisschen überrascht worden", räumte CDU-Sprecher Bernd Michels ein. Aber der Ausbau-Wunsch sei angesichts des großen Zuschauer-Interesses an der Eintracht "nachvollziehbar". Der Verein finanziere indirekt eine städtische Baumaßnahme, denn das Stadion sei in städtischem Besitz. Der Christdemokrat wies auf Risiken hin: "Wenn der Verein absteigt, kann es sein, dass wir den Ausbau selbst bezahlen müssen." Aber das sei zu verkraften. In eine ähnliche Kerbe schlug Hans-Alwin Schmitz (UBM). Die Vorlage sei "mit heißer Nadel gestrickt", merkte er kritisch an. Aber wenn man grundsätzlich für etwas sei, müsse man einen solchen Mangel "nicht so genau nehmen". SPD-Fraktionschef Friedel Jaeger ging dagegen mit der Verwaltung scharf ins Gericht. Er vermutete Methode dahinter, dass der Stadtvorstand "solche Vorlagen immer mit enormem Zeitdruck serviert". "Wenn die Eintracht ruft, tanzt der Stadtvorstand", warf sein Kollege Hans-Willi Triesch ein, das sei "das Empfinden vieler kleiner Vereine". Jaeger nannte eine Fülle von Vorlagen, bei denen sich der Rat "stets dem Druck von außen gebeugt" habe. Auch diesmal habe es "weder Diskussion noch Information gegeben". Deshalb lehne die SPD die Beschlussvorlage ab. Manfred Becker (Grüne) sagte, es gelte, "die Euphorie in Sachen Eintracht zu nutzen". Der Bedarf für den Ausbau sei vorhanden. Allerdings spreche er mit dieser Einschätzung nur für einen Teil seiner Fraktion. Sportdezernent Georg Bernarding bekannte, es sei nachvollziehbar, dass die Fraktionen die Verfahrensweise als Zumutung empfänden. Aber man müsse das Eisen schmieden, so lange es heiß sei. Er biete jedem Verein an, Maßnahmen vorzufinanzieren, "wenn sie uns ein ähnliches Kostenübernahme-Angebot machen wie die Eintracht".

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