Veranstaltung Die ganze Welt auf dem Domfreihof

Trier · Das 23. Internationale Fest, veranstaltet vom Trierer Beirat für Migration und Integration, steht dieses Jahr unter dem Motto „Alle Kinder dieser Welt“. Diese gilt es zu schützen, vor allem vor Gewalt und Willkür. Die Großen können aber auch viel von ihnen lernen. Offenheit und Unvoreingenommenheit beispielsweise.

 Ein Markenzeichen des Internationalen Fests sind die farbenprächtigen Gesangs- und Tanzauftritte von Künstlern aus den unterschiedlichsten Ländern, wie hier vom Verein Matrioschka.

Ein Markenzeichen des Internationalen Fests sind die farbenprächtigen Gesangs- und Tanzauftritte von Künstlern aus den unterschiedlichsten Ländern, wie hier vom Verein Matrioschka.

Foto: Dorothee Quaré

Jedes Jahr, wenn der Frühling so richtig Fahrt aufgenommen hat, ist es eine feste Größe in Trier: das Internationale Fest. Dann ziehen ganze Wolken köstlicher Düfte durch die Stadt, dann erklingt den ganzen Tag Musik aus aller Herren – und Damen – Länder. Es begann als „Ausländerfest“ auf dem Trierer Viehmarkt. Schnell wurde klar: Da feiern nicht Triers Zugereiste unter sich, da zeigt sich die Stadt von ihrer buntesten und weltoffensten Seite: Gelegenheit für neue Kontakte, neue Erlebnisse und neue Erkenntnisse.

Dieses Jahr – das Fest gibt’s zum 23. Mal – stehen mit dem Motto „Alle Kinder dieser Welt“ die Jüngsten im Fokus. Gefeiert wird auf dem Domfreihof. Während im Festzelt die Gruppe Matrioschka einige farbenfrohe Tanzdarbietungen zeigt, vergnügen sich die Kinder mit malen, basteln und bauen. Die Leiterin des Jugendzentrums Euren, Marita Wollscheid, ist mit fünf Mitarbeitern vor Ort. „Wir waren immer gern mit themenspezifischen Angeboten mit dabei, wenn wir konnten“, sagt sie. „Ich finde es wichtig, dass hier auch für Kinder etwas geboten wird.“ Vor allem die Outdoor-Angebote wie das Riesenmikado kommen gut an. Auch die Nelson-Mandela-Realschule plus und die Matthias-Grundschule beteiligen sich mit Aktionen am Fest.

„Kinder spielen zusammen, ganz egal, wie ihre ethnische Herkunft ist“, stellt die Vorsitzende des Trierer Beirats für Migration und Integration, Maria de Jesus Duran Kremer, fest. „Sie gehen neue Wege und lernen von- und miteinander.“ Daher seien sie wertvolle Partner im Kampf gegen Dummheit, Ausgrenzung und Intoleranz. Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Elvira Garbes betont: „Kinder sind die Strahlendsten, aber auch die Verletzlichsten und Schützenswertesten unter uns. Tage wie dieser erinnern uns daran.“

Auch die in Trier lebende rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist auf dem Kornmarkt dabei. „Wir leben in einer Zeit, in der wir viele Internationale Feste brauchen“, sagt sie. Es werde viel über Integration gestritten, in Europa seien Meinungs-, Presse- und Justizfreiheit nicht mehr überall selbstverständlich. Gerade Menschen aus solchen Ländern müsse man den Rücken stärken. Dreyer bezieht auch entschieden Stellung gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen in jeglicher Form.

Anatolij Ionov ist bereits seit fast 15 Jahren Mitglied im Beirat für Migration und Intgration. „Die ersten Jahre waren nicht einfach", stellt er rückblickend fest. „Jetzt geht unser Integrationskonzept in Trier schon in die zweite Phase“, sagt er nicht ohne Stolz. Unter den Leistungen des Beirats hebt er die kostenlosen Sprachkurse für Frauen mit Kinderbetreuung hervor.

 Die Gruppe Viva Bolivia brachte einen beeindruckenden Tanz in aufwendigen Kostümen auf die Festzeltbühne.

Die Gruppe Viva Bolivia brachte einen beeindruckenden Tanz in aufwendigen Kostümen auf die Festzeltbühne.

Foto: Dorothee Quaré
 Der Beirat für Migration und Integration informierte an einem Stand über seine Angebote.

Der Beirat für Migration und Integration informierte an einem Stand über seine Angebote.

Foto: Dorothee Quaré

Während im Festzelt Künstler aus Ländern wie Bolivien, der Ukraine, Usbekistan, Litauen und Irland auftreten, werden auf dem Festgelände Köstlichkeiten aus Westeuropa, Nah- und Fernost genossen. Die ganze Welt kommt an diesem Tag friedlich auf dem Trierer Domfreihof zusammen – so kann Integration gelingen.

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