Trier als Solarstadt

Zur von den Stadtwerken geplanten Erdgas-Tankstelle in Trier:

Deprimierend die Überschrift "Die Anderen sollen etwas für die Umwelt tun" im TV-Bericht. Da freut man sich als Umweltschützer auf die neue Erdgas-Tankstelle der Stadtwerke. Aber warum werden die Stadtbusse nicht dort betankt? Als Umweltschützer ist man ja sowieso nicht allzu verwöhnt, aber warum wird hier wieder einmal eine "Chance vertan", wie der TV schreibt? Doch es sind ja sowieso nicht nur die Busse, bei denen man sich etwas mehr an Klimaschutzmaßnahmen wünschte. Viel gravierender scheint mir, dass von den Stadtwerken als Stromlieferant zu wenig getan wird, um die Bevölkerung mit sauberem regenerativen Strom zu beliefern. Wie viele Sonnenkollektoren könnten allein die Dächer der Stadtwerke tragen und tausende von Kilowattstunden Strom produzieren! Auf den Dächern der Parkhäuser ginge das ebenfalls, womit deren lädiertes Ansehen bei der Bevölkerung wenigstens etwas aufpoliert werden könnte. Trier, die Solarstadt im Herzen Europas - das wäre ein Slogan, mit dem unsere Stadt Bekanntheit, Ansehen und Beliebtheit gewinnen könnte. Trier als Solarstadt? Das wäre nicht nur umwelt- und damit menschenfreundlich, es brächte Trier auch noch in kürzester Zeit beste Rendite und damit ein paar Euro in die Kasse statt immer neuer Millionenschulden. Man werfe nur einen Blick auf die Stadtwerke Aachen, auf Bremen mit seinem Recyclinghof, auf Green City in München, auf die Bad Kreuznacher Michelinwerke mit ihrer brandneuen riesigen Fotovoltaikanlage. Die investieren alle bestimmt nicht nur wegen des Umweltschutzes, sondern ebenso sehr, weil sie den schnellstens auf sie zukommenden Gewinn abschöpfen wollen. Noch ein Tipp: Wir sollten uns auf der Stelle entschließen, denn wie der TV berichtete, halten die Geographen in Trier vom 3. bis 5. Oktober ihren 55. Geographentag ab, haben Nachhaltigkeit, Ressourcenerhalt im Programm, erwarten 1500 bis 2000 Teilnehmer, empfangen Abgeordnete und bieten 47 Exkursionen in Stadt und Umgebung an. Und einige Exkursionen sollten zu den Solardächern der Stadtwerke führen mit Berichten über erste Erfolge bei der Sonnenstromernte! Else Fichter, Trier

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