Stadtentwicklung In der Neustraße gibt’s bald keine Parkplätze mehr

Trier · Die Stellplätze in der beliebten Einkaufs- und Gastromeile werden in den Sommerferien abgebaut.

 Nach Unterrichtsende am Angela-Merici-Gymnasium wird es oft besonders eng in der Neustraße, wie unser Foto vom Oktober 2019 zeigt.

Nach Unterrichtsende am Angela-Merici-Gymnasium wird es oft besonders eng in der Neustraße, wie unser Foto vom Oktober 2019 zeigt.

Foto: Roland Morgen

Was in der Stadt wo gebaut und welche Straße saniert wird: Darüber entscheidet letztlich der Trierer Stadtrat. Vorher diskutieren allerdings die jeweiligen Bauexperten der Fraktionen die Projekte. Und derer standen bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend gleich mehrere interessante an:

Römerbrücke Sanierung und großer Umbau des westlichen Brückenkopfs (der TV berichtete) beginnen trotz Corona wie geplant Ende Juli. Genauer gesagt am Montag, 27. Juli, wie Tiefbauamtsleiter Wolfgang van Bellen mitteilte. Nächste Woche will die Stadtverwaltung über die Baudetails der aufwendige Umwandlung der Kreuzung zum Kreisverkehr ausführlich informieren. „Fest steht: Es wird eine große Baustelle, die lange dauert“, sagte van Bellen. Für den Autoverkehr muss der Brückenkopf gesperrt werden. „Für Radfahrer und Fußgänger werden aber über die komplette Baustellenzeit Wege eingerichtet“, betonte van Bellen.

Konstantinplatz Gute Nachricht für alle Fußgänger: Die beiden Zebrastreifen über die Straße zwischen Basilika-Vorplatz und Konstantinstraße bleiben erhalten. Eigentlich sollten beide Fußgängerüberwege verschwinden, da sie laut Straßenverkehrsordnung zu lang für einen sicheren Überweg sind. Nun hat das Tiefbauamt die Sache nochmal überprüft: „Die hohen Touristenströme zur Konstantinbasilika machen die beiden Fußgängerüberwege zu einer schutzwürdigen Einrichtung“, formulierte Tiefbauamtschef Wolfgang van Bellen. Damit ist nun offenbar doch eine Ausnahme von den gesetzlichen Vorgaben möglich.

Damit Fußgänger die Straße entlang des Basilika-Vorplatzes sicherer überqueren können, waren im Sommer 2019 auf der Hälfte der beiden Zebrastreifen bereits Inseln installiert worden, auf denen gefahrlos ein Zwischenstopp eingelegt werden kann.

Noch in diesem Jahr sollen dann die Vorarbeiten zur Umgestaltung der gesamten Kreuzung vor dem Modehaus Marx beginnen. Danach gilt zwischen den Straßen Meerkatz und Jesuitenstraße Tempo 30, die Konstantinstraße runter zum Kornmarkt wird zur verkehrsberuhigten Zone, in der maximal 20 Stundenkilometer schnell gefahren werden darf.

Hindenburgstraße Ob der rund 240 Meter lange Straßenabschnitt zwischen Kaiserstraße und Viehmarktplatz weiter den Namen des Reichspräsidenten der Weimarer Republik tragen kann, entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. Juni. Der Bauausschuss hat aus fachlicher Sicht dafür grünes Licht gegeben. Zuständig für den Vorschlag eines neuen Namens ist der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld, in dessen Zuschnitt die Hindenburgstraße liegt. Der Ortsbeirat wolle möglichst viele Bürger an der Namenssuche beteiligen, betonte Ortsvorsteher Michael Düro (Grüne) in der Ausschusssitzung. Die Stadtverwaltung sagte zu, Unterstützung zu leisten. Die Diskussion, ob der Name Hindenburg würdig ist oder nicht, sei bereits ausführlich vor der Umbenennung des damaligen Hindenburg-Gymnasiums in Humboldt-Gymnasium diskutiert worden, betonte SPD-Sprecher Rainer Lehnart. Dass eine „pädagogische Anstalt“ etwas anderes sei als eine Straße, hielt Baudezernent Andreas Ludwig (CDU) dagegen, der auch keinen Hehl daraus machte, mit der möglichen Umbenennung seine „Schwierigkeiten zu haben“. Viele andere Städte hätten den Namen Hindenburg für Straßen und Plätze beibehalten. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte sich dagegen in der Vergangenheit klar dafür ausgesprochen, dass die Straße umbenannt werden soll.

Neustraße Zwölf Parkplätze sind in der Neustraße ausgewiesen, häufig parken allerdings mehr als doppelt so viele Autos in der beliebten Einkaufs- und Gastromeile. Seit Jahren diskutiert die Kommunalpolitik, wie die Situation verbessert werden kann. Nun wird’s konkret: Wie vom Stadtrat beschlossen, werden in den Sommerferien alle Parkplätze entfernt. Stattdessen werden Radbügel installiert und begrünte Bereiche angelegt. Das andersfarbige Pflaster, mit dem bislang die Parkplätze markiert sind, wird ausgetauscht.

SPD-Sprecher Rainer Lehnart betonte, dass nach dem Wegfall der Stellplätze verstärkt kontrolliert werden müsse, ob trotzdem noch Autofahrer ihre Wagen dort abstellen. „Es herrschen ja jetzt schon teils große Missstände, besonders im vorderen Teil der Neustraße“, sagte Lehnart. Auch das anliegende Angela-Merici-Gymnasium müsse informiert werden, dass Halten und Parken vor der Schule künftig verboten ist – auch für Elterntaxis.

Anwohnerparken Nicht nur in der Neustraße fallen Parkplätze weg, auch an anderen Stellen der Innenstadt und rund um selbige sind in den vergangenen Monaten Stellplätze aufgehoben worden. Damit Anwohner trotzdem noch Parkplätze finden, will die Stadt 20 Bewohnerparkzonen zu drei großen Zonen zusammenlegen. Der Bauausschuss hat mit großer Mehrheit zugestimmt. CDU-Sprecher Udo Köhler sagte: „Bisher war Bewohnern oft nicht ganz klar, welche Straßenabschnitte genau zu ihrer Bewohnerparkzone gehören und ob sie noch rechtmäßig parken oder schon in der nächsten Zone sind. Die Zusammenlegung wird das vereinfachen.“

Die neuen Parkzonen heißen Maximin (grob gelegen zwischen Nordallee, Zeughausstraße und Moselufer), Altstadt (zwischen Nordalle/Christophstraße, Kaiserstraße und Balduinstraße/Weimarer Allee) und Barbara (zwischen Südallee, Saarstraße, Nikolausstraße und Moselufer). Die genauen Begrenzungen der alten und neuen Bewohnerparkzonen sind zu finden im Internet-Informationssystem der Stadt (info.trier.de, Suchbegriff: Bewohnerparkzonen).

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