Kommunalpolitik CDU nominiert Kandidaten für Stadtrat

Trier · Udo Köhler wirft als Spitzenkandidat seinen Hut in den Ring. Beim Wahlprogramm stehen der Einzelhandel und die Gesundheitspolitik vorne.

 Udo Köhler.

Udo Köhler.

Foto: roland morgen (rm.)

Jünger und weiblicher soll die Kandidatenliste der CDU für die Trierer Stadtratswahl am 26. Mai 2019 werden. Zumindest, wenn es nach dem Parteivorstand geht, der bei der Mitgliederversammlung am Samstag, 1. Dezember, die Basis über seine Vorschlagliste abstimmen lässt.

Auf Platz 1 kandidiert der aktuelle Fraktionsvorsitzende Udo Köhler. „Ja, ich werfe meinen Hut wieder in den Ring“, bestätigt der 55-jährige Architekt. Dass er damit auch wieder als Fraktionschef gesetzt ist, ist zumindest für Parteichef Maximilian Monzel nicht zwingend: „Wir werden mit einem starken Team zur Kommunalwahl antreten – in dem gleich mehrere Persönlichkeiten in der Lage sind, Führungsverantwortung zu übernehmen“, sagt Monzel, der im November 2017 den Parteivorsitz von Udo Köhler übernommen hatte. „Wer Fraktionsvorsitzender wird, entscheidet sich schließlich nicht bei der Listenwahl, sondern wird von der neuen Fraktion nach der Stadtratswahl bestimmt“, erklärt Monzel.

Neben Köhler gehört auch Birgit Falk (62) wieder zum Spitzenteam der Liste. Und die alten Haudegen Thomas Albrecht, Bertrand Adams, Karl-Josef Biegel und Matthias Melchisedech sind ebenfalls wieder dabei – allerdings zumindest teilweise auf schlechteren Listenplätzen als 2014. „Dem fünfköpfigen CDU-Präsidium war es wichtig, junge Leute im vorderen Listenteil unterzubringen, die bereit sind, für die Ziele der CDU Trier als christlicher Partei fachlich und persönlich einzustehen“, sagt Monzel. Unter den ersten zehn Kandidaten sind daher fünf, die auch noch zur Jungen Union, der CDU-Nachwuchsorganisation, gehören. Darunter Christoph Angele (29), Thorsten Wollscheid (31) und Jörg Reifenberg (35). Insgesamt sind auf der 56-köpfigen Liste noch weitere JU-Vertreter untergekommen: Sahra Rau, Emilie Poss, Charlotte Thul, Peter Wollscheid und Sebastian Orth.

Die Bundes-CDU hatte im Frühjahr als freiwillige Quote vorgegeben, dass bei Wahlen mindestens 30 Prozent der Listenplätze mit Frauen besetzt sein sollen. „Auf unserer Liste sind es, verteilt ab den vorderen Plätzen, 40 Prozent“, sagt Monzel.

Auf Platz 56 – der bei allen Fraktionen als so was wie ein Ehrenplatz gilt, weil der Stadtrat 56 Sitze hat, und der deswegen traditionell mit beliebten, altgedienten Mitgliedern besetzt wird – kandidiert übrigens Partei-Grande Ulrich Dempfle. Der 58-Jährige hatte im Juli 2015 sein Ratsmandat und damit den Fraktionsvorsitz aus privaten und beruflichen Gründen niedergelegt.

Der Parteitag am Samstag im IAT-Tower am Verteilerkreis Nord beginnt bereits um 8.30 Uhr. Denn die CDU will nicht nur ihre Stadtratskandidaten wählen, sondern auch ihr Wahlprogramm verabschieden. 14 Arbeitskreise hatten dazu in den vergangenen Monaten verschiedene Themen bearbeitet. „Am Samstag stellen wir unsere Ziele für die nächste Legislatur vor“, sagt Monzel. Wichtigste Schwerpunkte seien dabei der Einzelhandel und die Innenstadtentwicklung sowie die Gesundheitspolitik.

Bei der Kommunalwahl 2014 hatte die Trierer CDU 34,3 Prozent der Stimmen geholt und damit ihr Ergebnis im Vergleich zu 2009 (33,4 Prozent) leicht verbessern können. Bei den Stadtratswahlen 1999 lagen die Trierer Christdemokraten allerdings bei 45,1 Prozent und 2004 immerhin noch bei 40,5 Prozent. Auf die Frage, ob er Angst habe, bei der Wahl im März 2019 weitere Stimmen an die AfD abgeben zu müssen? Monzel: „Angst habe ich vor der AfD nicht – aber um unsere 20 Sitze im Stadtrat halten zu können, werden wir ein überzeugendes Politik­angebot machen müssen.“

Die SPD hatte ihre Kandidatenliste für die Stadtratswahl bereits im August aufgestellt. Die Grünen verabschieden ihr Wahlprogramm am Mittwoch, 9. Januar, und ihre Kandidatenliste bei der Mitgliederversammlung am Samstag, 9. Februar. Die FDP will ihre Stadtratskandidaten am Sonntag, 10. Februar, küren. UBT, Linke und AfD haben noch keine festen Termine für ihre Listenwahl angekündigt. Die Piraten, derzeit mit einer Vertreterin im Stadtrat, treten bei der Kommunalwahl nicht mehr mit einer Stadtratsliste an (der TV berichtete).

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