Trier damals und heute: Das große Abreißen

Trier · Mit dem Abbruch der Stadtmauer fiel 1877 auch das Neutor, das an der Schnittstelle von Neu- und Saarstraße stand. Durch die 1875 beschlossene Aufhebung der seit 1820 erhobenen "Mahl- und Schlachtsteuer" auf eingeführtes Mehl und Fleisch wurden die alten Stadttore als Kontrollstellen überflüssig und abgebrochen.

Nach Protesten von Denkmalschützern blieben wenigstens noch einige Teile der Stadtmauer erhalten, so unter anderem die Bastion in der Südallee. Das Neutor war um 1140 erbaut und 1748 um eine Wächterstube aufgestockt worden. Beim Abriss wurde unter anderem ein großes mittelalterliches Bildrelief aus dem Bogenfeld über der Durchfahrt geborgen. Das berühmte romanische Bildwerk mit Christus, Petrus und Triers erstem Bischof Eucharius symbolisierte mehr als 700 Jahre lang die Bedeutung Triers als "heilige Stadt". Heute ziert es den Sitzungssaal des Stadtrates im Chor der ehemaligen Augustinerkirche am Augustinerhof. Am kommenden Donnerstag in unserer Serie: der Kornmarkt vor 1880. (rm.)/Fotos: Stadtarchiv Trier; Rheinisches Landesmuseum/Thomas Zühmer Die Sonderausstellung "Trier im Bild 1800-2000" im Rheinischen Landesmuseum (Medienpartner: Trierischer Volksfreund) dauert bis 8. Januar, dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr. Infos: www.landesmuseum-trier.de

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