Im Blumenbeet geschlüpft Entenalarm in der Europäischen Rechtsakademie: So lief die Kükenrettung ab (Fotos/Video)

Trier · Küken und Mutter fanden keinen Ausweg - da haben Philipp Gonder aus Waldrach und seine Kollegen der Europäischen Rechtsakademie in Trier (ERA) eingegriffen. Sie haben eine spontane Rettungsaktion für die zwölfköpfige Entenfamilie organisiert. Auf Instagram bekommt die gute Tat Beifall.

Das hätte auch anders enden können. Seit einigen Tagen beobachten Mitarbeiter der Europäischen Rechtsakademie an der Metzer Allee in Trier im Innenhof eine Ente, die immer wieder zum gleichen Gebüsch läuft. Die Kollegen vermuten dort ein Nest, können aber zunächst nichts finden. Am Montagmorgen, 16. Mai, dann die Überraschung: Elf quietschfidele Küken watscheln mitsamt ihrer Entenmutter über die Terrasse des Gebäudes.

Küken waren im Innenhof gefangen

Enten in Not: Fälle von Rettungen in der Region Trier (Fotos)
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Enten in Not: Rettungen in der Region Trier

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Foto: Volksfreund/Wilfried Hoffmann

Scheinbar sind die kleinen Tiere über das Wochenende geschlüpft und haben ihr Nest verlassen. Wegen dem etwas erhöhten Blumenbeet, in dem der Nistplatz der Küken liegt, sind die Tiere allerdings nicht mehr in der Lage, selbst in ihr Nest zurück zu klettern. Sie wandern ziellos im Hof umher. Der Innenhof ist von allen Seiten geschlossen und befindet sich im ersten Stock des Gebäudes. Die hilflose Entenmutter kann ihre Küken deshalb nicht selbst aus dem verwinkelten Bürogebäude führen.

Mitarbeiter werden zu Entenrettern

Glücklicherweise reagieren ERA-Mitarbeiter Philipp Gonder und seine Kollegen genau richtig und benachrichtigen sofort einen lokalen Tierrettungsdienst. Die Experten vom Wildtierzentrum Saarburg-Wiltingen geben am Telefon einige hilfreiche Ratschläge, zum Beispiel, dass man Entenküken ohne Bedenken vorsichtig in die Hand nehmen könne.

Von ihnen kommt auch der entscheidende Tipp, dass die Helfer am besten einen großen Pappkarton benutzen sollten um die Tiere aus dem Gebäude zu schaffen. Gesagt getan: Der 34-jährige Gonder und seine Kollegen stellen eine große Pappkiste im Hof auf und treiben die Tiere vorsichtig in den Karton. Zu ihrer Überraschung sind die Enten äußerst kooperativ und watscheln bereitwillig in den Karton. „Die Entenmutter war lieb und sehr kooperativ“, so Philip Gonder, der die Rettungsaktion später auf seinem Instagram Profil teilen wird. Sie habe laut Gonder kein aggressives Verhalten gezeigt.

Happy End an der Mosel: Warum die Enten dort ausgesetzt wurden

Mit der gesamten Entenfamilie darin, wird der Karton zugeklebt und von dem freiwilligen Retterteam in die Moselauen in der Nähe des Messegeländes gebracht. Vom Aussetzen der Entenfamilie am eigentlich näher gelegenen Mattheiser Weiher haben die Experten von der Tierrettung abgeraten. Die dort bereits bestehenden Entenbestände könnten die junge und schutzlose neue Entenfamilie nicht akzeptieren und attackieren. Am Ufer der Mosel unter einer Brücke verlassen die kleinen Küken mitsamt der Mutter den improvisierten Transportkarton und schwimmen den Fluss entlang, ein echtes „Happy Ent“!

Was tun, wenn Tiere sich in Gebäude verirren?

 Diese Entenfamilie hat noch einmal Glück gehabt. Dank Philipp Gonder und seinen Kollegen wurden die Tiere aus dem Innenhof der Europäischen Rechtsakademie in Trier gerettet.

Diese Entenfamilie hat noch einmal Glück gehabt. Dank Philipp Gonder und seinen Kollegen wurden die Tiere aus dem Innenhof der Europäischen Rechtsakademie in Trier gerettet.

Foto: Philipp Gonder

Wer auch eine Entenfamilie oder andere Tiere im Haus oder Bürogebäude vorfindet, sollte in jedem Fall den zuständigen Tiernotruf oder ein nahe gelegenes Tierheim verständigen. Im Zweifel wissen die dortigen Experten am besten was zu tun ist. „Man sollte auf jeden Fall Rat von Experten einholen. Wenn man selbst helfen kann, sollte man gut überlegt und mit Mut an die Sache herangehen“, rät Entenretter Gonder.

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