Einzelhandel Globus-Konkurrent Real reicht Bauantrag im Trierer Rathaus ein

Trier · Wird die überalterte Real-Filiale in der Gottbillstraße umgebaut, könnte das auch Einfluss haben auf die Diskussion, ob ein Globus-Markt in der benachbarten Niederkircher Straße sinnvoll wäre.

Der Bauantrag ist eingereicht, ob und wann der alte Real in der Trierer Gottbillstraße tatsächlich modernisiert wird, ist allerdings ungewiss.

Der Bauantrag ist eingereicht, ob und wann der alte Real in der Trierer Gottbillstraße tatsächlich modernisiert wird, ist allerdings ungewiss.

Foto: TV/Rebecca Schaal

Die Supermarktkette Real hatte im vergangenen November den Umbau und die Modernisierung ihrer Filiale in der Trierer Gottbillstraße gegenüber dem TV angekündigt. Die Bauvoranfrage für die bauliche Umgestaltung und Neustrukturierung des Markts sei zwischenzeitlich von der Stadtverwaltung „positiv beschieden“ worden, teilte nun eine Sprecherin des Real-Mutterkonzerns Metro auf TV-Nachfrage mit. Nach der Bauvoranfrage liege dem Rathaus mittlerweile auch der komplette konkrete Bauantrag für den Umbau im Bestand vor, erklärte die Unternehmenssprecherin.

Insbesondere das Gastronomie-Angebot soll deutlich ausgeweitet werden. Zu dem neuen Markthallen-Konzept, wie Real es bereits in den Städten Krefeld und Braunschweig umgesetzt hat, sollen fertige Menüs zum Mitnehmen, sogenannte Convenience-Produkte zum schnellen Selberkochen, Bio- und Gourmet-Waren und ein großes Frische-Angebot gehören. Außerdem werde verstärkt mit regionalen Produzenten, etwa Landwirten, zusammengearbeitet.

Ein ähnliches Konzept haben die Supermärkte des saarländischen Konkurrenzunternehmens Globus. Globus will sich in der nahen Niederkircher Straße mit einem großen Supermarkt ansiedeln. Bislang ist auf dem Gelände allerdings kein Einzelhandel zulässig. Nach langen Diskussionen über die Ansiedlungsanfrage hat der Trierer Stadtrat im April die Stadtverwaltung beauftragt, zunächst alternative Standorte für einen Globus-Supermarkt im Stadtgebiet zu prüfen (der TV berichtete).

Wird der in die Jahre gekommene Real in der Gottbillstraße tatsächlich zu einem modernen Markt mit verbessertem Angebot umgebaut, könnte das Auswirkungen auf die Konkurrenzsituation im Eurener Gewerbegebiet haben – schließlich gäbe es dann zwei ähnlich strukturierte Märkte in direkter Nähe.

Ob Real den mehrere Millionen Euro teuren Umbau allerdings in absehbarer Zeit angeht, scheint noch unsicher. Zu Baubeginn, Größe der künftigen Verkaufsfläche und Bestückung der Mall will sich der Metro-Konzern jedenfalls gegenüber dem TV nicht äußern. „Die Planungen sind in vollem Gang. Vor dem Hintergrund der Diskussionen über andere Lebensmitteleinzelhändler-Wettbewerber in der Region veröffentlichen wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Details“, erklärt die Metro-Sprecherin.

Eine große Rolle spielen dürfte, dass der Metro-Konzern zurzeit versucht, bundesweit die Real-Märkte und deren Betrieb zu verkaufen. „Die Verkaufsgespräche laufen und befinden sich im fortgeschrittenen Stadium“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Einzelheiten könne sie aber auch dazu nicht öffentlich machen.

Potenzieller Käufer ist der Hamburger Immobilieninvestor Redos, wie der Metro-Konzern Anfang Mai bekannt gegeben hat (der TV berichtete). Die Zukunft der insgesamt 279 Real-Filialen sei allerdings noch ungewiss, ohne die Schließung einiger Filialen werde es laut Metro wohl nicht gehen. Die Verkaufsverhandlungen sollen voraussichtlich im Sommer abgeschlossen werden. Frühestens dann wird wohl auch erst feststehen, ob die Trierer Real-Filiale tatsächlich zu einer Real-Markthalle mit neuem Konzept umgebaut wird.

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