Königlicher Besuch von Willem-Alexander und Königin Maxima in Planung Royaler Besuch in Trier

Trier · Das niederländische Königspaar ist im Oktober auf Tour in Rheinland-Pfalz – und kommt möglicherweise auch an die Mosel.

 Die Vorbereitungen für einen Besuch von König Willem-Alexander der Niederlande und Königin Maxima laufen in Trier bereits. Ob die royale Stippvisite tatsächlich stattfindet, steht allerdings noch nicht fest. Foto: dpa

Die Vorbereitungen für einen Besuch von König Willem-Alexander der Niederlande und Königin Maxima laufen in Trier bereits. Ob die royale Stippvisite tatsächlich stattfindet, steht allerdings noch nicht fest. Foto: dpa

Foto: picture alliance / dpa/Remko De Waal

Einen König hatte Trier zuletzt vor mehr als 100 Jahren zu Gast Im Oktober könnte es allerdings wieder soweit sein: Willem-Alexander von den Niederlanden und seine Ehefrau, Königin Maxima, sind dann zu Gast in Rheinland-Pfalz. Nach TV-Infos ist ein Abstecher nach Trier angedacht. Offiziell bestätigen will den außergewöhnlichen Besuch zwar noch niemand. Die Vorbereitungen laufen allerdings bereits.

Der Besuch des Königspaars werde „durchaus in Erwägung gezogen“, übt sich das städtische Amt für Presse, Organisation und Protokollangelegenheiten auf TV-Anfrage in vornehmer Zurückhaltung. Die Sache befinde sich „in der Prüfung“, erklärt Rathaus-Pressesprecher Ernst Mettlach – das aber offenbar schon recht konkret: Im August gebe es eine „weitere Vorausreise“ von Vertretern der „zuständigen Stellen von niederländischer Seite“, sagt Mettlach. Nach dieser Vorhut werde letztlich die Entscheidung fallen und anschließend öffentlich gemacht.

Auch bei der Trierer Polizei ist das Unternehmen Königsbesuch bereits angelaufen: „Ja, die Mainzer Staatskanzlei hat das Polizeipräsidium Trier mit der Einsatzplanung für den gesamten Besuch des Königspaars der Niederlande in Rheinland-Pfalz beauftragt“, bestätigt Uwe Konz, Pressesprecher der Trierer Polizei. Ob Willem und Maxima tatsächlich auch nach Trier kommen, will allerdings auch Konz nicht bestätigen. „Das genaue Programm des Besuchs steht noch nicht fest“, sagt er. Dass die Trierer Polizei den Besuch des Paars in Rheinland-Pfalz absichern und begleiten werde, sei allerdings schon etwas ganz Besonderes. In Mainz gibt man sich ebenfalls zugeknöpft: „Das Besuchsprogramm ist noch nicht finalisiert, wir können daher noch keine Auskünfte geben“, sagt Jana Schollemeier, Referetin von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Das niederländische Königshaus verweist auf  TV-Nachfrage lediglich auf den im Internet offiziell veröffentlichten Terminplan der beiden Hoheiten. „Seine Majestät König Willem-Alexander und Ihre Majestät Königin Máxima statten von Mittwoch, dem 10., bis Freitag, den 12. Oktober 2018, Rheinland-Pfalz und dem Saarland einen Arbeitsbesuch ab“, heißt es da lediglich. Begleitet würden sie von der niederländischen Außenhandelsministerin Sigrid Kaag, die auch für Digitalisierung, Biowissenschaften und Gesundheit zuständig sei. Die Entwicklung von Rheinland-Pfalz und dem Saarland „weg von der älteren Industrie hin zur digitalen Wirtschaft“ werde beim Besuch des Königspaars thematisiert. Besonderes Augenmerk liege dabei auf den Wirtschaftsbeziehungen der benachbarten Länder. Kommen König Willem-Alexander und Königin Maxima tatsächlich nach Trier, dürfte allerdings auch ein Besuch der Karl-Marx-Ausstellung auf dem Programm stehen.

Es wäre übrigens der erste Besuch eines Königs in der Moselstadt seit 105 Jahren: 1913 weilte der deutsche Kaiser Wilhelm II., seines Zeichens auch König von Preußen, in Trier, um die nach ihm benannte neue Moselbrücke einzuweihen.

Die letzte Trier-Stippvisite einer Königin war vor 24 Jahren: Ziemlich genau zwei Stunden und 45 Minuten dauerte am 15. März 1994 der Besuch Ihrer Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark samt Gemahl Prinz Henrik: Einer laut offiziellem Protokoll zehnminütigen Besichtigung der Porta Nigra schloss sich damals ein Spaziergang durch die Simeonstraße bis zum Hauptmarkt an. Trotz Regens kamen Tausende in die City, um einen Blick auf die Hoheiten zu erhaschen. Der damalige Trierer Bischof Hermann-Josef Spital begrüßte anschließend die blaublütigen Gäste im Dom. Nach kurzen Führungen durchs Dommuseum und die Konstantinbasilika entschwebten Königin und Prinzgemahl per Hubschrauber, der im Palastgarten abhob.

Der nächste Adelsbesuch stand Trier 2016 ins Haus: Damals kam der luxemburgische Großherzog Henri anlässlich der damaligen großen Nero-Ausstellung in die Stadt. Dessen offizielle Anrede lautet zwar „königliche Hoheit“ – aber obwohl Henri der weltweit letzte amtierende Großherzog ist, darf er trotzdem nicht den Adelstitel „König“ tragen.

 Königin Margrethe von Dänemark (Mitte, Hut, schwarzer Mantel) besucht am 15. März 1994 Trier. Der damalige Oberbürgermeister Helmut Schröer (mit goldener Amtskette) und Ex-Ministerpräsident Rudolf Scharping (dahinter) begrüßen sie mit Tausenden Schaulustigen.

Königin Margrethe von Dänemark (Mitte, Hut, schwarzer Mantel) besucht am 15. März 1994 Trier. Der damalige Oberbürgermeister Helmut Schröer (mit goldener Amtskette) und Ex-Ministerpräsident Rudolf Scharping (dahinter) begrüßen sie mit Tausenden Schaulustigen.

Foto: Stadtarchiv Trier/Stadtarchiv TRier

Zumindest „gestreift“ wurde Trier von einem echten König übrigens im Jahr 1971: „König Mahendra von Nepal ist am 4. November 1971 von Luxemburg aus zum Flughafen Frankfurt durch Trier gefahren, weil das Flugzeug in Luxemburg, wo er zu Besuch war, nicht starten konnte“, berichtet Bernhard Simon, Leiter des Trierer Stadtarchivs, aus den dort gelagerten Akten der Geschichte Triers.

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