Trier ordnet seinen Handel neu

Trier · Der Einzelhandel in Trier wird voraussichtlich zum Jahresende in Zonen und Hierarchien aufgeteilt. Dahinter steckt die Forderung von Bund und Land, dass die Kommunen einzelne Versorgungsbereiche definieren, abgrenzen und damit auch schützen sollen. Der Wirtschaftsausschuss sprach gestern Abend über die neue Ordnung.

 Das Einzelhandelszentrum an der Aachener Straße in Trier-West: Auch dieses wichtige Areal wird Teil der neuen Trierer Handelshierarchie sein. TV-Foto: Gerhard Steinle

Das Einzelhandelszentrum an der Aachener Straße in Trier-West: Auch dieses wichtige Areal wird Teil der neuen Trierer Handelshierarchie sein. TV-Foto: Gerhard Steinle

Trier. Die City als Hauptzentrum, Bereiche wie die Saar- und Paulinstraße als so genannte Ergänzungslagen und die Einzelhandelszentren Trier-West und Tarforst als Nebenzentren: So wird offenbar die neue Ordnung des Handels in Trier aussehen. Die Änderung zum Status Quo liegt in den klar abgestuften Wertigkeiten der einzelnen Zonen: Der Schutz des Hauptzentrums Innenstadt und des dort ansässigen Handels steht dann gewissermaßen in Stein gemeißelt über dem Wunsch der Anwohner äußerer Stadtteile, nah am eigenen Haus versorgt zu werden.

"Es gibt in Rheinland-Pfalz noch keine gesetzlichen Vorgaben, nach denen die Kommunen sich richten können", erläuterte Johannes Weiland, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik. "Klar ist lediglich, dass wir diese Einteilung vornehmen müssen, beruhend auf eigenen und damit natürlich subjektiven Kriterien."

Der Schutz des Einzelhandels ist das generelle Ziel dieser neuen Ordnung, das ging aus der Diskussion im Wirtschaftsausschuss gestern Abend im Seminarraum des Messeparks hervor. Der Verwaltungsjargon spricht von "zentralen Versorgungsbereichen". Diese bündeln Angebote des Einzelhandels, der Gastronomie und des Dienstleistungssektors. "Diese Bereiche bieten einer tragfähige und gerechte Versorgungsstruktur, und zwar auch für diejenigen Teile der Bevölkerung, die auf Autos verzichten müssen", erklärte Weiland. "Trotz der noch fehlenden gesetzlichen Vorgaben bin ich mir sicher, dass wir das hinbekommen." Diese Umsetzung, und hier werden viele Trierer Händler hellhörig werden, werde dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu "Wertsteigerungen oder eben Minderungen" führen. Welche präzisen Folgen diese Neuordnung für Händler und Kunden haben wird, kann zurzeit noch niemand vorhersagen. Die neue Einteilung des Handels hängt maßgeblich von den Kriterien ab, die der Stadtrat entwickeln und anwenden wird.

Bis Ende des Jahres, so Weinand, wird die Verwaltung die einzelnen Abgrenzungskriterien vorlegen. Danach beginnt der Weg durch die Gremien, dessen Höhepunkt die Entscheidung des Stadtrats voraussichtlich 2011 sein wird.

Das 1997 gestartete und mehrmals aktualisierte und erweiterte Einzelhandelskonzept ist Triers bisherige Methode, seinen Handel zu ordnen und zu schützen. Das Einzelhandelskonzept wird geprägt durch die Arbeit eines runden Tisches, der neben den Stadtratsfraktionen und der Verwaltung aus den beiden Kammern, dem Einzelhandelsverband und der City-Initiative besteht.

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