Infrastruktur Die neue Radstation in Trier wächst

Trier · Die Velogarage am Trierer Hauptbahnhof geht voraussichtlich im Oktober in Betrieb.

 Stahlskelett und Gründungsmauer sind schon fertig: Am Hauptbahnhof, zwischen Bahnsteigen und Alleencenter, wird eine große Fahrradgarage gebaut.

Stahlskelett und Gründungsmauer sind schon fertig: Am Hauptbahnhof, zwischen Bahnsteigen und Alleencenter, wird eine große Fahrradgarage gebaut.

Foto: Friedemann Vetter

55 Meter lang, zehn Meter breit, zwei Etagen hoch: Neben dem Trierer Hauptbahnhof wächst das Skelett der Radstation. Das komplette Stahlgerüst steht, rund herum wurde eine etwa 1,50 Meter hohe Betonmauer gegossen. Die übrigen Zwischenräume der Stahlträger werden in den nächsten Tagen und Wochen mit gedämmten Platten – sogenannten Sandwichelementen – aufgefüllt.

Davor kommt eine Fassade aus Basalt. Angestrichen wird diese in einem hellen Farbton – passend zur Sandfarbe des benachbarten, denkmalgeschützten Bahnhofgebäudes. „Die Innenausstattung der Fahrradgarage wird Ende September geliefert und eingebaut“, kündigt Carsten Grasmück, Pressesprecher der Stadtwerke Trier, auf TV-Nachfrage an.

Die Stadtwerke setzen das seit Jahren geplante Bauprojekt (siehe Info) im Auftrag der Stadt um. Weil mit der Garage die Rad-Infrastruktur in Trier verbessert wird, erhalten die Stadtwerke für den rund eine Million Euro teuren Bau vom Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuss von 167 000 Euro.

Schon Ende September wollen die Stadtwerke mit der Radgarage in den – erst mal internen – Testbetrieb gehen. Schließlich geht es um mehr als bloßes Abstellen: Die Garage wird mit einer halbautomatischen Anlage mit zwei Ebenen ausgerüstet. 160 Räder finden dadurch auf den 165 Quadratmetern der Radgarage Platz. Um auf der oberen Etage zu „parken“, werden die Velos ebenerdig auf eine Schiene geschoben und befestigt. Per Hebel wird das gesamte Gestell dann nach oben gedrückt. Bedienen müssen die Radfahrer die Anlage selbst.

Geöffnet hat die Radgarage rund um die Uhr. Lademöglichkeiten für E-Bikes und Stellflächen für Fahrradanhänger sind vorgesehen. Die Nutzung kostet – wie viel, steht allerdings noch nicht fest: „Aber es wird gestaffelte Tarife für Tages-, Monats- und Jahresnutzung geben““, erläutert SWT-Sprecher Grasmück. Automatisch versichert sind die Räder damit nicht. Diebe dürften es allerdings schwer haben: Der Zugang zur Station ist nur mit Ticket möglich, und der Eingang sowie die Stellflächen werden per Videokameras überwacht. „Voraussichtlich Ende Oktober wird die Radgarage in den offiziellen Betrieb gehen“, sagt Grasmück.

Die Garage ist allerdings nur ein Teil der langgestreckten Halle zwischen Bahnsteigen und Alleencenter: Im vorderen, zum Bahnhofsgebäude liegenden Bereich entsteht auf etwa 60 Quadratmetern eine neue öffentliche Toilettenanlage. Zuständig für die sanitäre Einrichtung, die die völlig veralteten, nur über eine steile Treppe zu erreichenden WCs im Bahnhofsgebäude ersetzen soll, ist die Bahn, die dafür die Räume von den Stadtwerken anmietet.

Auch die Bundespolizei, die für die Sicherheit im und um den Bahnhof zuständig ist, zieht aus dem alten Bahnhofsgebäude in den Neubau um und mietet von den Stadtwerken eine kleine Büroeinheit mit zwei Garagen für Polizeiwagen an.

Zwischen Polizeistation und der Radgarage, die sich im hinteren Teil der langgestreckten Halle befindet, richtet sich die Fahrradwerkstatt ein, die vom Bürgerservice bislang direkt am Bahnsteig betrieben wird. Werkstatt und Fahrradverleih vergrößern sich dabei von 100 auf rund 200 Quadratmeter Fläche.

Zuerst geht allerdings im Oktober die Fahrradgarage in Betrieb. SWT-Sprecher Carsten Grasmück:  „Die restlichen funktionalen Einheiten sollen dann nach und nach bis Ende des Jahres fertiggestellt werden.“

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