Ausverkauft Nicht perfekt, aber mit Herzblut! - Premiere der neuen Römer-Komödie der SCHMIT-Z-Family (Fotos)

Trier · Im ausverkauften Trierer Brunnenhof hat die SCHMIT-Z-Family ihre neueste Komödie „Das ist das Ende“ präsentiert. Dort dreht sich alles um die Römer. Von einer Premiere, die auf der Kippe stand, von schlagfertigen Frauen und stimmgewaltigen Darstellern.

Premiere "Das ist das Ende"
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Fast 300 Menschen in der herrlichen Kulisse des Brunnenhofs singen „Always look on the bright side of life“ und beschallen somit das Umfeld der Porta Nigra, was Passanten, Touristen und Nachtschwärmern ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Der Kultsong aus dem Film „Das Leben des Brian“ ist das Ende der dreieinhalbstündigen Vorstellung der SCHMIT-Z-Family.

Was um 19:30 Uhr begann, fand in stehenden Ovationen und Gesang den Abschluss der Premiere. Die aus den Federn der Mitglieder entstandenen Komödien sind Kult in der freien Trierer Theaterszene. In diesem Jahr schrieb Ingo Könen das Stück um einen sehr heißen Sommer in „Treveris“, wo plötzlich das Wasser knapp wird. Während sich die römischen Legionäre die Füße damit waschen, drohen die Treverer zu verdursten. Doch daran ist nicht nur die Hitze schuld, wie der Statthalter seinem Volk weismachen will – hier wird von anderer Stelle das Wasser abgegraben. Jetzt sind die starken Frauen aus dem Ruwertal gefragt.

Die Aufführungen standen auf der Kippe: Das Ensemble hatte mit krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen und auch Autor Ingo Könen war schwer an Corona erkrankt, sodass das Stück erst vor zwei Wochen fertig geschrieben werden konnte. Entsprechend oft kommt an diesem Premierenabend der Souffleur zum Einsatz.

Doch Texthänger, die an professionellen Theatern im Zuschauerraum mitunter zu Naserümpfen führen, lösen beim Publikum im Brunnenhof aufmunternden Applaus und freundliches Gelächter aus. Über dramaturgische Unzulänglichkeiten, Flachwitze jenseits der Gürtellinie, knisternde Mikrofone und Schlangen am Getränkestand sieht man hinweg. Denn da gibt es überragende Darsteller wie Julius Milde, der stimmlich und schauspielerisch ein professionelles Niveau erreicht, bei dem man an Joaquin Phoenix in „Gladiator“ denkt. Hinzu kommen die musikalischen Einlagen verschiedener Akteurinnen und Akteure, die stimmgewaltig vorgetragen werden und das Publikum begeistern. Das Bühnenbild ist unaufdringlich und der mitunter großen Personenzahl und der ohnehin imposanten Kulisse des Brunnenhofs angepasst. Die Handlung ist fast unwichtig, denn der Spaß und die Energie des Ensembles überträgt sich auf das Publikum. Dabei sind die Akteurinnen und Akteure allesamt überzeugend: Römische Legionäre, die direkt aus einem Asterixheft entsprungen zu sein scheinen, starke und schlagfertige Frauen (im wahrsten Sinne des Wortes) und ein Schreiber, der im Stil von „Ich bin der Martin, ne?“ spricht – damit spielt sich die SCHMIT-Z-Family in die Herzen der Menschen, die einige Stunden abgelenkt wurden von Inflation, Infektion und Invasion. „Always look on the bright side of life“ – jetzt erst recht!

Weitere Vorstellungen

Sonntag, 7.8. um 18: 00 Uhr

Freitag, 12.8. um 19:30 Uhr

Samstag, 13.8. um 19:30 Uhr

Sonntag, 14.8. um 18:00 Uhr

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