Wirtschaft Frische Ideen für neue Märkte

Trier · Wer hat eine neue Geschäftsidee mit Firmenkonzept und wie erfolgsversprechend kann er alles umsetzen? Dies waren die Kernfragen eines Start-Up-Camps in Trier.

 Gruppenbild mit Urkunde: die Preisträger der vier ausgezeichneten Start-up-Projekte und das Veranstalterteam.

Gruppenbild mit Urkunde: die Preisträger der vier ausgezeichneten Start-up-Projekte und das Veranstalterteam.

Foto: Friedhelm Knopp

Das erste Start-Up-Camp war ein Treffen für junge Leute, die Mut zu neuen Wegen und zum eigenen Unternehmertum haben. Auch Querdenker sind in diesen Kreisen willkommen.

Nicht selten hat sich aus einer scheinbaren Schnapsidee ein späteres Großunternehmen entwickelt. Aber es muss nicht gleich ein Konzern sein – Neugründungen können als Start Ups auch im kleinen Maßstab zum Erfolg werden – wenn das Konzept stimmt, es eine Marktlücke füllt und potenzielle Kunden anspricht.

Wer hat branchenübergreifend etwas auf Lager? Als Anschubhilfe hatten die städtische Wirtschaftsförderung, die Universität und die Hochschule Trier sowie das Innovations- und Gründerzentrum Region Trier zum ersten Trierer Start-Up-Camp geladen. Zum Abschluss ermittelte eine Fachjury unter den zahlreichen Teilnehmern die folgenden vier besten Start-Up-Teams:

Die Idee zu „Tarte Ort“ kam Vanessa Baumann in französischen Patisserien. Baumann sieht nun ihrer Patisserieprüfung entgegen und will mit ihrem Partner Guillaume Lechevallier frische Kleinbackwaren à la France mit Heiß- und Softgetränken an die deutschen Kunden in der Region bringen – und dies per Food-Truck an wechselnden Standorten. Das Team erhielt zudem einen Sonderpreis von der Marketing-Agentur Masiak + Pils für die beste Webseitengestaltung.

Der Trierer Student Nils Olbermann will mit On Point ein neuartiges Vermessungssystem für Brückenbauten anbieten, das insbesondere Zeit einspart.

Regio Cart heißt die Idee von Michael Steffen und Yannik van Breem. Sie entwickeln eine Internetplattform für die fahrenden Händler auf dem Land, die darauf ihre Produkte gezielt präsentieren können. Gleichzeitig haben die Kunden die Möglichkeit, den Händlern bestimmte Angebotswünsche zu vermitteln.Das oft begrenzte Angebot der rollenden Läden kann so individuell den Kundenwünschen angepasst werden.

Ein völlig neues Produkt hat der Trierer Student Aytac Görücken mit Food Drop konzipiert: Ein zweigeteilter Becher, der frische Nahrungsmittel trennt, bis sie kurz vor dem Verzehr durch eine Handbewegung zum fertigen Produkt vermischt werden – etwa oben Müsli und unten gekühlten Jogurt oder Milch. Die Idee kam ihm, als er sich ständig über die in einer Packung vermengten Mischprodukte ärgerte. Görücken plant eine eigene Produktion, er hat aber auch schon ein Lizenzangebot.

Zum Auftakt am Freitag begrüßten Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Ministerpräsidentin Malu Dreier zehn Start-Up-Teams mit insgesamt rund 70 Teilnehmern. Zwei Tage lang rauchten im Palais Walderdorf bei verschiedenen Workshops die Köpfe. Auch Einzelteilnehmer konnten sich einbringen und die verschiedensten branchenübergreifenden Ideen wurden gemeinsam diskutiert. Hinzu kamen Expertenvorträge.

Zum großen Schlussakt trafen sich Teilnehmer und Mentoren im Saal des Kurfürstlichen Palais. Dort erwartete sie eine achtköpfigen Expertenjury, die die vier besten Ideen prämieren sollte.

Keine leichte Aufgabe für die Start-Up-Teams war dabei die Präsentation ihrer Konzepte und Ideen, da der Zeitrahmen auf zehn Minuten begrenzt war. Wer ihn überschritt, der hörte die unbarmherzige Glocke von Moderator Professor Jörn Hendrich Block (Universität Trier).

Die Jury bewertete die Konzepte nach festen Kriterien. Etwa, ob die Geschäftsidee auf dem Markt realisierbar ist und wie hoch der Kundennutzen sein könnte. Weitere Fragen: Ist es eine neue, noch nicht auf dem Markt existierende Idee und wurde auch betriebswirtschaftliches Know-how in das Konzept eingebracht? Moderator Block: „Es ist heute schon absehbar, dass mindesten zwei oder drei der Konzepte zu 100 Prozent am Markt rauskommen werden.“

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