Mehrere Verletzte Nach Steinattacken in Trier: Mutmaßlicher Angreifer steht ab heute vor Gericht
Trier · Die Attacke hat im Februar für Entsetzen gesorgt: Ein Mann soll mehrere Passanten mit Steinen attackiert und schwer verletzt haben. Heute startet der Prozess gegen den damals 44-Jährigen.
In der Trierer Brotstraße wird in der Nacht zum 15. Februar 2023 ein 20-jähriger Mann brutal von einem Fahrradfahrer mit einem Stein attackiert. „An eine ähnliche Tat kann sich auch bei der Polizei Trier niemand erinnern“, schreibt unsere Redaktion damals. Der Tatverdächtige soll anschließend weitere Straftaten begangen haben. Die Staatsanwaltschaft geht bei dem polizeibekannten mutmaßlichen Täter von einer verminderten Schuldfähigkeit aus.
Angeklagter soll jungen Mann in der Trierer Brotstraße von hinten angegriffen haben
Der erste Vorfall hat sich laut Anklage folgendermaßen zugetragen: Der mutmaßliche Täter näherte sich seinem Opfer auf einem Fahrrad und schlug mit einem etwa 1,5 Kilogramm schweren Stein gegen den Kopf des 20-Jährigen. Dieser ging zu Boden und verlor das Bewusstsein. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete der Bruder des Opfers, der schwer Verletzte habe mehrere Knochenbrüche am Kopf und einen Augenhöhlenbruch erlitten.
Die Staatsanwaltschaft stuft dieses Delikt als versuchten Totschlag an, da der Täter den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen habe. In derselben Nacht soll der mutmaßliche Täter die Windschutzscheibe eines Autos mit einem Pflasterstein eingeschlagen haben.
Eine weitere mutmaßliche Attacke in der besagten Nacht schlug fehl: Der Täter soll ein Paar in der Gilbertstraße in Trier-Süd mit einem Stein angegriffen haben. Laut Staatsanwaltschaft warf er diesen auf die Opfer. Diese wurden allerdings nicht getroffen.
Angeklagter attackiert einen Mann auf der Römerbrücke in Trier
Etwa eine Woche später, am Abend des 23. Februar, soll der Tatverdächtige erneut zugeschlagen haben. Diesmal auf der Römerbrücke. Dort griff der 44-Jährige laut Anklage einen 56-jährigen Mann mit einem „nicht näher bekannten harten Gegenstand“ an. Die Staatsanwaltschaft gibt an, das Opfer habe zwei Platzwunden am Kopf erlitten. Der Geschädigte konnte allerdings selbst die Polizei und den Notruf verständigen. Außerdem konnte er den mutmaßlichen Täter vage beschreiben.
Polizei Trier fasst Tatverdächtigen im März
Die Polizei fahndete unter anderem mit Bildern einer privaten Überwachungskamera. Rund einen Monat nach den Taten wurde am 17. März der Tatverdächtige gefasst. Der 44-Jährige ist polizeibekannt. Er wurde bereits 2002 vor dem Landgericht Trier verurteilt und in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses untergebracht. Er soll an einer psychischen Erkrankung leiden. Daher habe er die Taten im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit begangen. Der Prozess startet am Dienstag, 29. August.